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Hase und Igel im Münchner Jammertal

Warum müssen die Münchner Bayern eigentlich immer so übertreiben? Da verlieren sie mal zwei Spiele hintereinander, dies gegen gar nicht schlechte Gegner, und schon spielen sie wieder Jammertal. Christian Ziege, dem man gründlich eingehämmert hat, ja nicht arrogant zu gucken und immer brav Selbstkritik zu üben, bezichtigt sich selbst und seine Kollegen der „Frechheit“, und Präsident Beckenbauer erkennt gar die Sportart nicht mehr, die seine Untertanen betreiben. Wie wäre es mit „Hase und Igel“?

Nun kann man wahrlich darüber streiten, warum ausgerechnet Oliver Kreuzer Stefan Kuntz decken soll und Münch unbedingt statt Kuffour gegen Leverkusen spielen. Aber nur die armen Abwehrspieler für eine lausige Defensive verantwortlich zu machen, die, wie ein kluger Trainer bemerkte, schließlich ganz vorn beginnt, geht zu weit. Und daß der Bielefelder Reina mit einem Schuß Richtung Eckfahne ausgerechnet einen Bayernkopf trifft und der Ball von dort zu Kuntz hüpft, ist einfach Pech. Was soll da erst ein Emmerling sagen, der beim 0:4 der Duisburger gegen Schalke drei Bälle ins eigene Tor abfälschte? „Ist passiert, geht weiter“, sagt Emmerling. Recht so!

Apropos Schalke. Die Gelsenkirchener treten am Samstag in München an. Wenn es dumm kommt, verlieren sie. Und dann müssen wir uns mindestens eine Woche lang die Märchen von wiedergefundener Kampfkraft, neuer Einheit und ungeheuerlicher Harmonie anhören. Gräßlich! Warum müssen die Bayern eigentlich immer so übertreiben? Matti

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