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Harald Juhnke, der Suff und der Datenschutz

■ Wirbel um eine Krankengeschichte/ Juhnke arbeitsfähig

Berlin. Datenschutzbeauftragter Hansjürgen Garstka zeigte sich gestern »entsetzt« darüber, daß detaillierte Daten über den Gesundheitszustand eines »prominenten Schauspielers« — gemeint ist Harald Juhnke — an Presse und Rundfunk gelangt seien. In einer Nachricht des Fernsehens sei ein Theater zitiert worden, das die Krankheitsursache als Grund für die Absage eines Theaterstückes angab, und in einem Zeitungsbericht sei der Inhalt des Krankenblattes aus der Klinik wiedergeben worden. »Datenschutz gilt auch für Prominente«, meinte dagegen Garstka.

Erst gestern hatte 'Bild‘ auch Ärzte und eine Krankenschwester zitiert. Dem Blatt zufolge befinde sich Juhnke nach einem weihnachtlichen Alkoholtrip in höchster Gefahr.

Doch Harald Juhnke wird schon am Montag die Schloßpark-Klinik verlassen. Wie seine Ärzte gestern mitteilten, ist er dann auch wieder arbeitsfähig. Der Patient schwebe keineswegs wegen einer Leberzirrhose in Lebensgefahr, wie das Springer- Blatt behauptet hatte. Auch das Renaissance-Theater bestätigte, daß Juhnke am Montag mit den Proben zur Wiederaufnahme des Stückes »Schon wieder Sonntag« von Bob Larbey beginnen werde. Die Premiere ist für den 17. Januar vorgesehen. Der 61jährige Juhnke spielt darin einen eigensinnigen Witwer, der gegen die täglichen Widrigkeiten und den unaufhaltsamen Verfall kämpft. taz/dpa

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