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Happy Birthday, Piccolo

■ Das Bremer Kindertheater Piccolo feierte am Sonntag mit vielen Kindern seinen vierten Geburtstag: Eine besondere Finanz-Konzeption verhindert den finanziellen Ruin

Piccolo hatte Geburtstag. Piccolo wurde vier Jahre alt. Piccolo ist das Bremer Kindertheater, das am letzten Sonntag zum großen Geburtstagsfest mit „Musik, Theater, Zauberei und vielen Überraschungen zum Zugucken, Mitmachen und Staunen“ geladen hatte.Im März 1985 haben sich sieben SoloschauspielerInnen entschlossen, gemeinsam Kindertheater zu machen. Als ZauberInnen, GeschichtenerzählerIn

nen, PuppenspielerInnen und MusikerInnen traten sie von da an zweimal in der Woche vor ihren kleinen Zuschauern auf. Die verbindende Idee der Sieben ist es, mit den Kinder gemeinsam zu spielen. Kleine Stücke, in denen alltägliche Situationen, mit denen die Kinder vertraut sind, werden verfremdet, ins Lächerliche gezogen oder mit Phantasie aufgeladen. Daß auch die Erwachsenen sich freuen, wertet Mitarbeiter Christian Haisch als Erfolg für Piccolo: „Wir wollen keine Stücke speziell für Kinder machen. Auch die Erwachsenen sollen Spaß haben und zuschauen wollen“.

Für diesen Spaß sorgte gestern besonders der Verzauberer und Geschichtenerzähler Klaus Adam, als er, zusammen mit den Kindern, ein unsichtbares Ei in eine Tüte zauberte. Um seine Geschichten zu illustrieren, holte er sich immer wieder kleine ZuschauerInnen auf den freien Platz vor den Kindern. Denn eine Bühne gibt es nicht. Auch das gehört zum Konzept der Piccolos. Alles soll mit den Kindern und unmittelbar vor ihnen pasieren. Bei

der Geschichte mit dem Telefon beispielsweise, wird das Telefon von einem Jungen gespielt, der so überzeugend klingelt, daß er begeisterten Beifall erhält.

Daß Piccolo nicht am Rande des finanziellen Ruins steht, wie so viele freie Theaterprojekte in Bremen, ist einer Besonderheit in der Konzeption zu verdanken: Die sieben Piccolos haben sich zu einer „nicht konkurrenzmäßigen Firma“ zusammengeschlossen. Das bedeutet, daß alle SchauspielerInnen auch außerhalb Bremens auftreten und so ihr Geld verdienen. Nur etwa ein Viertel ihrer Auftritte haben die SchauspielerInnen im Piccolo-Theater.

Das für morgen angekündigte Stück „Die goldene Gans“ mußte leider kurzfistig wegen Krankheit abgesetzt werden. Statt dessen stellt Malte Jaspersen sein neues Stück „Eine Reise für drei Sprossen. Die erste Weltumrundung auf einer Leiter“ vor.

Christina Burck

Veranstaltungen: So 15 Uhr, Mi 10 Uhr im KuBo, Beim Paulskloster 12, So vierzehntägig im Bürgerhaus Vegesack, 11 Uhr

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