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Happiness

USA 1998, Regie: Todd Solondz; mit Jane Adams, Dylan Baker u.a.; 139 Min.

Bei dem beißenden Sarkasmus, den Jung-Regisseur Todd Solondz an den Tag legt und mit dem er es schon im Debüt „Willkommen im Tollhaus“ auf Amerikas Allerheiligstes, die Familie, abgesehen hatte, ist der Titel seines zweiten Films selbstverständlich nicht wörtlich zu nehmen. Denn mit Glück ist es so eine Sache in der vorgespielten oder ersehnten Mittelklasse-Harmonie der Vater-Mutter-Kind-Institution. Wieder demontiert der mehrfache Filmpreisträger (für „Happiness“ erhielt Solondz bei den Filmfestspielen in Cannes 1998 den Internationalen Kritikerpreis) mit dermaßen boshafter und bitterböser Lust und mit solch grotesk-absurdem Witz vorhandene und angestrebte partnerschaftliche Beziehungen, daß einem das Popkorn im Halse stecken bleibt. In „Happiness“ vollzieht sich das beispielhaft am Lebenswandel dreier Schwestern, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Da verliebt sich die scheue Joy grundsätzlich immer in den Falschen. Helen, eine erfolgreiche Autorin, könnte hingegen jeden kriegen, den sie will, aber sie will nicht. Trish ist zwar verheiratet, aber würde sie herausbekommen, wen sie sich da eingehandelt hat... Ihr Mann Bill hat nämlich eine Vorliebe für Jungen im Alter seines pubertierenden Sohnes Billy, der seit Wochen auf der Suche nach der Bedeutung des Wortes „kommen“ ist...

Babylon A (OV), Broadway, CinemaxX Potsdamer Platz, Filmpalast Berlin, FT am Friedrichshain, Hackesche Höfe, Yorck

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