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Archiv-Artikel

Handel optimistisch

Dank Großevents und „Lohnzurückhaltung“ gehen Hamburgs Einzelhändler zuversichtlich ins neue Jahr

Nachdem der Hamburger Einzelhandel 2005 erstmals seit vier Jahren wieder zugelegt hat, ist er für 2006 optimistisch gestimmt. Die Chancen seien gut, wieder etwa 200 Millionen Euro mehr zu erlösen und 10,2 Milliarden Euro Umsatz zu erzielen, sagte gestern der Sprecher des Einzelhandelsverbandes, Ulf Kalkmann. Er verwies unter anderem auf zusätzliche Einnahmen durch touristische Ereignisse wie die Fußball-WM und die Besuche der „Queen Mary II“. Im vergangenen Jahr waren die Erlöse nominal um 2,0 Prozent gestiegen.

Nach den bisher ergebnislos verlaufenden Tarifverhandlungen für die rund 57.500 Beschäftigten des Hamburger Einzelhandels könnte es Ende Januar auch in der Hansestadt zu einem Ergebnis kommen, kündigte Verbandsgeschäftsführer Wolfgang Linnekogel an. „Der Berliner Abschluss kann auch einer für Hamburg sein.“ Dort war ein Vertrag mit zweijähriger Laufzeit vereinbart worden, der ein Prozent mehr Geld zum 1. Dezember 2006 und Einmalzahlungen von 275 Euro vorsieht.

Durch „Lohnzurückhaltung“ sei das „Drama der Mehrwertsteuererhöhung“ leichter zu verarbeiten, ergänzte Linnekogel. Als Vorzieheffekt der angekündigten Mehrwertsteuererhöhung von 16 auf 19 Prozent erwarten Hamburgs Händler in der zweiten Jahreshälfte zwar einen Umsatzschub insbesondere für langlebige Konsumgüter, aber dann wieder ein Abwürgen der Einzelhandelskonjunktur Anfang 2007.

Den Arbeitsplatzabbau in der Branche sieht Kalkmann gestoppt. Die Zahl der Beschäftigten könne sich um 500 erhöhen. Von den zusätzlichen rund 1.000 Arbeitsplätzen während der Fußball-WM im Einzelhandel blieben anschließend wohl nur zehn Prozent dauerhaft erhalten, meinte Kalkmann. Der Hamburger Einzelhandel zählt rund 10.000 Unternehmen. In diesem Jahr würden wieder rund 400 ausscheiden, hieß es, rund 200 kämen neu hinzu. DPA/TAZ