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Handball: Nie wieder C-WM ?

Helsinki (dpa) - Die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) hat ihre Pflicht erfüllt - mehr nicht. Doch kaum hat sich das leidige Kapitel C-Weltmeisterschaft mit Platz drei und der gelungenen Qualifikation zur B-WM 1992 erledigt, zeigten sich in Finnland erste Risse in der von Bundestrainer Horst Bredemeier und DHB-Vizepräsident Klaus Zöll eingegangenen Allianz.

Der vom Deutschen Handball-Bund (DHB) erhoffte Imagegewinn blieb in Skandinavien aus. Das Verpassen des zuvor von Bredemeier zur Pflicht deklarierten Finales war ein zu schriller Mißton. „Nie wieder C-WM“ schwor sich Bredemeier erlöst von der Qual der Qualifikation - in der Tristesse von Turku und Helsinki nach dem am Sonntag mit einem 25:17 (14:9) gegen Bulgarien erkämpften dritten Platz.

Doch es ist fraglich, ob die Qualifikation der DHB-Auswahl für das B-Turnier 1992 in Österreich sportlich überhaupt noch zum Tragen kommt: Der rasche Vereinigungsprozeß der beiden deutschen Staaten läßt auch im Handball in den kommenden zwei Jahren gravierende Veränderungen erwarten.

Von dieser Konstellation läßt sich Bredemeier beim Neuaufbau seiner Mannschaft jedoch nicht beeinflussen. „Gesamtdeutsch wäre ein sportlicher Rückschritt für unsere Talente. Ich habe mit Olympia nichts zu tun, dafür ist mein DDR-Kollege verantwortlich.“ Die DDR nämlich hat sich mit bei der A-WM einen Startplatz in Barcelona erstritten.

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