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Hamburger Politiker als Spion angeklagt

Karlsruhe (ap) — Die Bundesanwaltschaft hat gegen den mutmaßlichen DDR-Spion und langjährigen Hamburger Bürgerschaftsabgeordneten Gerd Löffler Anklage erhoben. Der 51 Jahre alte Politiker, der aus der CDU ausgetreten ist, sein Mandat aber zunächst nicht abgegeben hatte, soll 16 Jahre lang Geheimnisse an den militärischen Nachrichtendienst der DDR verraten haben. Die Karlsruher Ankläger schrieben in einer am Dienstag verbreiteten Erklärung, Löffler habe von 1974 bis zu dem letzten Treff mit seinem Führungsoffizier in Rostock im Februar 1990 mindestens 60.000 Mark Agentenlohn erhalten.

Löffler, der sich vor dem 3. Strafsenat des Hanseatischen Oberlandesgerichts wegen des Verdachts geheimdienstlicher Agententätigkeit verantworten muß, war bereits am 6. September vergangenen Jahres verhaftet worden und saß bis zum 14. November in Untersuchungshaft. Die Hamburger Bürgerschaft hatte die Immunität des Abgeordneten am 5. September 1990 aufgehoben.

Die Bundesanwaltschaft wirft dem Diplomphysiker vor, dem Militärischen Nachrichtendienst der DDR 16 Jahre lang Geheimnisse vor allem aus den Bereichen Datenverarbeitung, EDV-Technologie, Elektronik, Energieversorgung und -erzeugung sowie Umweltschutz geliefert zu haben. Löffler habe sich 1974 schriftlich zur Mitarbeit bei der Verwaltung Aufklärung der Nationalen Volksarmee verpflichtet. Sein Führungsoffizier habe ihn dann im Februar 1990 in Rostock wieder „entpflichtet“.

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