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Hamburger Kino-Tips

Die Reihe mit Filmen aus Südafrika, die das Alabama in Zusammenarbeit mit dem Haus der Kulturen der Welt in Berlin veranstaltet, wird diese Woche fortgesetzt. Am heutigen Donnerstag ist noch einmal im Doppelprogramm Jenima und Johnny und The Land Is White, The Seed Is Black zu sehen. Letzterer, ein 67minütiger Dokumentarfilm, wurde immerhin von den gestrengen Richtern der Berlinale eingeladen. Ferner gibt es Imbazo, The Axe zu sehen, einen Spielfilm aus dem Jahr 1993 von Mickey Madoda Dube. Der Film erzählt die Geschichte von Mababa, der seinen 12jährigen Sohn samt neuen Balls vom Fußballspielen abholt. Beide werden mißtrauisch von der Nachbarschaft beäugt, als sich herausstellt, daß Mababa sein Geld damit verdient, daß er Schwarze umbringt. Als auch sein Sohn davon erfährt, konfrontiert er den Vater mit einer Mauer aus Schweigen. Die Filmmusik zu diesem tragischen Stück steuerte Miriam Makeba bei. Ebenfalls von Makeba sind die Songs zu dem Dokumentarfilm Come Back Africa von Lionel Rogosin. Der Film, der die Folgen der Rassenunterdrückung aufzeigt, konnte nur mit einem Täuschungsmanöver des Regisseurs zustande kommen. Rogosin erwirkte bei den Behörden eine Erlaubnis, einen „musikalischen Reisefilm“ zu drehen. Auch vor seinen Darstellern, die er von der Straße holte, verbarg er den eigentlichen Inhalt des Films, der mit versteckter Kamera gedreht wurde.siehe Alabama

Unter dem Motto Brautschau läuft diese Woche Greencard im Zeise. Der rührselige Film von Peter Weir, der gerne im Bordprogramm von Fluglinien auftaucht, erzählt wie der Franzose George (Gérard Depardieu) eine Scheinehe mit Bronte (Andie McDowell) eingeht, um in den USA an die begehrte Greencard zu kommen. Daß er gerne Hack futtert, sie dagegen Vegetarierin ist, ist nicht das einzige, was dem ungleichen Paar die Zweckgemeinschaft erschwert. Doch kurz vor seinem Abflug wird dann natürlich doch alles gut. Greencard sollte zur Greencard für Depardieu in Hollywood werden. Mo, 27. Mai, 22.45 Uhr, Zeise

Es gab Zeiten, da war Marius Müller-Westernhagen noch kein kreuzpeinliches Rock–n–Roll-Fossil. In Theo gegen den Rest der Welt ist er Theo und sucht quer durch Europa einen gestohlenen LKW. Außerdem gibt er in der Komödie von Peter Bringmann vor Frauen gerne an, indem er sein mit Tesa angeklebtes Brusthaar vorführt. Große Szenen für Marius. Sa, 25., 21.30 Uhr und So, 26. Mai, 20. 30 Uhr, B-Movie

Zwei Filme des Blackxploitation-Regisseurs Gordon Douglas bringt das Fama auf die Leinwand. In der bizarren Film-Noir-Variation Kiss Tomorrow Goodbye spielt James Cagney einen aufopferungsvollen Kriminellen, der aus dem Straflager ausbricht, um die Korruption im Polizeiapparat aufzudecken. In Slaughter–s Big Rip-Off (1973) fand Douglas mit dem Soul von James Brown dann eher zu einer eigenen Handschrift. In der Tradition von Shaft drehte er hier einen Blackxploitation-Streifen der härteren Gangart. siehe Fama

  Am heutigen Donnerstag spricht der Berliner Filmkritiker Rolf Giesen über Naturvorstellungen in 12 Monkeys (siehe auch Querbild). Der Vortrag steht in Zusammenhang mit der Reihe Natur–Faszination und Schrecken, die dem ambivalenten Bild der Natur im Kino nachspürt. Do, 23. 5., 20 Uhr, Abaton vom

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