: Hamburger Kino-Tips
Dick und Doof satt gibt es diese Woche im Abaton. In der unverfälschten Originalfassung werden 5 teilweise untertitelte Kurze und Lange des Komikerpärchens (Foto) gezeigt, das zu den unzertrennlichen Couples der Filmgeschichte zählt. Einige Filmtitel dieser Wegbereiter der „physical comedy“ wie Die Kunst der Zerstörung sprechen dabei Bände. Für den anspruchsvollen Kino-Gourmet gibt es parallel dazu eine Jim Jarmusch-Reihe, bei der leider dessen wunderbares Debut Permanent Vacation fehlt. Dies wird aber durch die Kurzfilmtrilogie Coffee&Cigarettes wettgemacht, in der sich der inzwischen recht manierierte Undergroundfilmer zu lakonischen Humoresken aufschwingt. siehe Programmkinos: Abaton
Viel Blut gibt es diese Woche in den Zeise-Kinos. Mit The Night of the Living Dead (1968) von George Romero bringen die Programmacher den Blueprint aller Splatterfilme auf die Leinwand. Eine Horde kannibalistischer Zombies tobt darin durch Pennsylvania und treibt so ein paar Jugendliche in ein altes Farmhaus. Dort geht es erwartungsgemäß hoch her. Ebenfalls diese Woche läuft The Undertaker and his Pals (1967), mit dem sich David Graham keine Freunde bei Rockern gemacht haben dürfte. Denn zwei durchgeknallte Ledertypen schlachten reihenweise Leute ab, bis sie Rabattmarken bei Beerdigungsunternehmen bekommen. siehe Prgrammkinos: Zeise
Tanzen für die Vielfalt des Kinos kann man am Sonnabend in der Roten Flora. Der geringe Obolus wird den Lesbisch-schwulen Filmtagen, die im Oktober stattfinden werden, zur Verfügung gestellt. Denn auch die Durchführung dieses traditionellen Hamburger Filmfestes ist von den Haushaltskürzungen bedroht. Sa, 3. August, 22 Uhr, Rote Flora
Am Sonnabend zeigt das Lichtmeß im Innenhof einen Freiluftkino-Kurzfilmabend, der unter dem Motto „Ab“ steht. Es werden ABmontierte Diktatoren, ABgefilmte Bibeln, ABeitende ABiturientinnen und ABpfelkorn auf dem ABort geboten. Wer keine ABartigen Worte mit „Ab“ erfinden will, bleibt also besser an diesem Abend zu Hause.
Sa, 3. August, 22 Uhr, Lichtmeß
Mit Das Wunder von Mailand zeigt das B-Movie einen Klassiker von Vittorio de Sica aus dem Jahr 1950. Anhand der Geschichte einer Barackensiedlung, aus der die Bewohner nach der Entdeckung einer Ölquelle schonungslos vertrieben werden, suchte der Protagonist des italienischen Neorealismo, das Genre an seine Grenzen zu treiben. Der Film wird auf dem Kirchengelände beim Hein-Köllisch-Platz gezeigt, bei Schietwetter wie üblich in der Brigittenstraße. Wettervorhersage unter Telefon 43 59 40.
Sa, 3. August, 21 Uhr, B- Movie
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