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Hamburger Kino-Tips

Wessen Stimmung hebt sich nicht, wenn Hans-Jürgen Börner es sich auf seiner Couch bequem gemacht hat und via N3 wohlgesetzte Sottisen ins Publikum streut? Extra Dry-Fans sind die besseren Menschen, und das ist unser reiner Ernst. Am kommenden Wochenende gibt's Highlights der Sendungen im B-Movie zu sehen, am Sonnabend sogar mit einem Überraschungsgast. Ob die Couch auch da ist? B-Movie, Sa+So

Seit einer Woche kann man in der Hamburger Kunsthalle 20 Selbstporträts von Vincent van Gogh betrachten. Begleitend dazu zeigt das Abaton als Sonntags-Matinee Maurice Pialats Studie Van Gogh über die letzten beiden Lebensmonate des Künstlers. Der Film durchbricht dabei ein Klischee: Er zeichnet den Maler nicht als exaltierten Künstler, der sich zwischen Größenwahn und Depression hin und her wirft. Abaton, So

Kafka ist unverfilmbar, das behaupten wir mal einfach so. Eine Kafka-Verfilmung, die man sich ansehen sollte, gibt es aber natürlich doch: Orson Welles' Adaption von Der Prozeß aus dem Jahre 1962. Genial anmaßend bringt Welles hier die 50er-Jahre-Rezeption des großen Pragers auf den Punkt. Anthony Perkins stolpert als Josef K. durch eine Welt unüberschaubarer Mächte und undurchschaubarer Verschwörungen. Zeise, So

Wir können uns ja über einiges aufregen, aber eins empört uns immer wieder besonders: Denjenigen, die für Stan Laurel und Oliver Hardy den deutschen Titel Dick und Doof erfanden, gehört mit dem Finger ins Auge gestochen und auf den Fuß oder in den Hintern getreten und mit der Faust auf den Kopf gehauen – und und und. Way out West war der erste Film der beiden großen Komiker, den es nach dem Kriege in Deutschland zu sehen gab, das 3001-Kino zeigt ihn im Vorabendprogramm. Als Vorfilm läuft der mit einem Oscar bedachte Kurzfilm Schwarzfahrer, bei dem Pepe Danquart Political Correctness mit einer Pointe garnierte (oder eine Pointe mit Political Correctness?). 3001, tgl.

In der hochinteressanten filmhistorischen Reihe Filmgeschichte(n) ist das Metropolis mittlerweile bei einem Filmpionier angekommen, dessen Einfluß kaum überschätzt werden kann: bei D.W. Griffith. Zu sehen gibt es jetzt kurze Melodramen, Romanzen und Komödien, die als Vorarbeiten zu Griffith' Hauptwerk The Birth of a Nation angekündigt werden. Metropolis, Mo+Di drk

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