: Hamburger Kino-Tips
Franzosen-Zeit im B-Movie. Den ganzen Monat lang zeigt das Kino Filme von Jacques Rivette. Die kleine Werkschau (u.a. Die Schöne Querulantin, Johanna die Jungfrau, Eine Komödie im Mai) beginnt mit Viererbande aus dem Jahr 1988. Zweieinhalb Stunden geht es um nichts und gleichzeitig doch um alles. Die Liebe und das Leben, Tod und Sex und worüber Franzosen sonst so gerne Filme drehen. Doch Rivette ist ein guter Grund, sich mit dem französischen Kino der letzten Jahre auszusöhnen und einfach eine klug inszenierte Geschichte zu genießen: Vier Schauspielschülerinnen bewohnen ein Haus am Stadtrand von Paris. Die frühere Bewohnerin Cécile hat dort ein Geheimnis zurückgelassen, das jetzt in allen Mädchenköpfen weiter spukt. Und dann kommt der große, unheimliche Fremde und will ins Viermädelhaus eindringen.
Sa, 5. April und So, 6. April, jeweils 20.30 Uhr, B-Movie
In Zusammenarbeit mit der „Tibet Initiative Deutschland“und der „Gesellschaft für Demokratie und Menschenrechte in China und Tibet“veranstaltet das Abaton im April vier Sonntagsmatineen mit neuen Filme aus Tibet, der Mongolei und China. Die Tibet-Filmtage werden am 6. April mit zwei Beiträgen von den Filmemacherinnen Katharina Rosa und Lottie Marsau eröffnet. Die beiden haben vom 1991 bis 1994 unter schwierigsten Bedingungen in Tibet gefilmt. Neben dem Kurzfilm Chinas Tibet über den Alltag in der Unterdrückung ist dabei noch der abendfüllende Dokumentarfilm Aus Tibet – Ein Heimatfilm herausgekommen. Hier begleitete das Duo „in einer poetisch-politischen Reise“einen Nomandenstamm. So, 6. April, 11 Uhr in Anwesenheit der Regisseurinnen und 7. bis 9. April, jeweils 17.30 Uhr, Abaton
Pourqois Pas! Zwei Männer und eine Frau leben in einer lässigen Wohnung lässig zusammen. Sie essen immer fröhlich zusammen, und wenn sie miteinander schlafen, ist das so selbstverständlich und gleichzeitig so entspannt wie ein solide gekochter Vanille-Pudding zum Nachtisch. Alle haben sich dabei so bedingungslos gern, daß man noch einmal an die geflügelte Freie Liebe glauben möchte und ihre ungeahnten Möglichkeiten. Doch bald gerät das ganze zur schnöden Männerphantasie, der eine zweite Frau für Tisch und Bett einfach zuviel wird. Und da der eine die eine doch mehr liebt als den anderen, ist die ganze Idylle bald in aller Bürgerlichkeit dahin.
Fr, 4. April, 17.30 Uhr, Abaton
Dead Man. Keiner stirbt so schön und appetitlich wie Johnny Depp. Und deswegen kann man ihm auch stundenlang dabei zu- sehen. Ein irrtümlicher Mord, eine Frau, ein fataler Schußwechsel. Jetzt steckt eine Kugel in dem Buchhalterherzen und jede falsche Bewegung kann nun obendrein die letzte sein. Der Indianer Nobody verwechselt den blutenden Buchhalter Blake (eben Johnny Depp) mit dem Dichter gleichen Namens. Aus Verehrung wird Pflege, unter der Blake sogar zum Pistolero gedeiht. Ein brilliant fotografierter Film von Jim Jarmusch.
Do, 3. April bis Mi, 9. April, 16 Uhr, 3001 big
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