: Hamburger Kino-Tips
Das 1. Hamburger Puschenkino funktioniert folgendermaßen: Man ruft heute zwischen 10 und 18 Uhr bei der Hamburger Kurzfilmagentur an unter Tel. 43 44 99. Dann erhält man die Adresse eines Hamburger Prominenten (oder Fast-Prominenten) aus der hiesigen Filmszene – und kann sich mit ihm gemütlich in dessen Wohnzimmer schon mal anschauen, was für Filme auf dem nächsten Hamburger Kurzfilmfestival gezeigt werden. Bedingung: Salzstangen sind mitzubringen – und Puschen auch. Eintritt braucht man dafür nicht zu zahlen.
Im Zuge von Spielbergs Schindlers Liste brandete sie wieder auf, die Debatte um die Darstellbarkeit der Shoah. Der französische Regisseur Alain Resnais stellte sich in seinen Film Nacht und Nebel bereits 1955 diesem Problem. Er behauptet nicht, das Grauen darstellen zu können. Kein Geringerer als Paul Celan zeichnet für die deutsche Synchronisation verantwortlich. B-Movie, Sa, 6. 5.
Bereits heute um 21 Uhr ist Resnais' Nacht und Nebel im Lichtmesz zu sehen. Am morgigen Freitag läuft dann in der Filmkapelle in der Gaußstraße Paris, Roman d'une ville von Stan Neumann. Der Film folgt dem Stadthistoriker François Loyer auf seinen Streifzügen durch Paris. Dabei soll das Alltägliche und Unscheinbare zum Sprechen und so ins Bewußtsein gebracht werden. Neumann in einer Filmbeschreibung: „Loyer auf dem Moped: ein hübscher Anblick, der Wissenschaftler im dunklen Anzug, mit weißem Hemd und Krawatte, mit Sturzhelm. Ein bißchen steif sitzt er auf seinem Fahrzeug . . .“ Die Kleinigkeiten scheinen dem Regisseur wirklich wichtig zu sein. Lichtmesz, Fr 5. 5.
Es wird gerne behauptet, Christoph Schlingensief sei umstritten. Manche sagen auch, an ihm schieden sich die Geister. Und auch wenn solche Aussagen feige sind, sie stimmen insofern, als man sich bei Schlingensief tatsächlich entscheiden muß, für oder gegen ihn. Mit unserer Meinung wollen wir nicht zurückhalten: Wir finden ihn toll. Das Fama-Kino widmet dem Filmregisseur, der vor kurzem einem großen Afrika-Abenteuer entrann, in diesem Monat eine großangelegte Retrospektive. Diese Woche sind mit Tunguska und Menü Total Frühwerke zu sehen. Fama, „Tunguska“ Do 4. + Fr 5. 5.; „Menü Total“ So, 7. 5.
Wolfgang Staudtes Film Der Untertan kennt jeder, er läuft von Sonntag bis Mittwoch im 3001. Vorher aber zeigt das Kino Staudtes Rotation, eine Auseinandersetzung mit der damals allerjüngsten Vergangenheit, die 1948 in der damaligen sowjetischen Besatzungszone entstand. Es geht um die Geschichte des Schriftsetzers Hans Behnke, der von seinem eigenen Sohn bei den Nazis denunziert wird. 3001, „Der Untertan“ So 7. – Mi 10. 5.; „Rotation“ Do 4. – Sa 6. 5., je 18 Uhr drk
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