: Hamburger Kino-Tips
Einen Film des großen Helmut Käutner zeigt das Zeise am Sonntag vormittag: Der Apfel ist ab aus dem Jahre 1948. Handlung: Herr Schmidt will sich umbringen. Zuvor hat er Apfelsaft hergestellt und hieß Adam mit Vornamen. Apfel, Adam – da war doch was? Richtig. Im Koma nach dem Suizidversuch halluziniert Adam Schmidt die älteste Geschichte der Welt, natürlich zeittypisch varriert. Eva kommt auch vor und wird von Bettina Moissi verkörpert. Und Helmut Käutner selbst stand als Professor Petri beziehungsweise Petrus vor der Kamera. So, 20. 8.; Zeise
Er ist nicht sonderlich gut weggekommen, der Film Romeo Is Bleeding, als er vor gut einem Jahr in die Kinos kam. Wir finden allerdings, er ist zu Unrecht geflopt. Zusammen mit Die letzte Verführung läuft Romeo heute unter dem äußerst banalen Titel „Femmes Fatale Filmnacht“ als Doppelprogramm im Docks. Da lassen sich die Argumente gegen den Film (uneinheitliche Inszenierung) und die Argumente für ihn (die Darsteller, allen voran Gary Oldman) noch einmal in Ruhe abwägen – so denn der Sog der Bilder irgend jemandem die Ruhe dafür läßt. Do, 17. 8.; Docks
Ob sich die Werkreihe um den chinesischen Regisseur Zhang Yimou für das Team vom B-Movie rechnet, wissen wir nicht, wir glauben es kaum. Cineastische Meriten hat es sich damit allerdings erworben. Nach Yudou und Rote Laterne läuft an diesem Wochenende Die Geschichte der Qiu Ju. Darin diskutiert Zhang Yimou in fast dokumentarisch wirkenden Bildern die Fragen von Recht und Gerechtigkeit. Daß dies innerhalb Chinas Brisanz birgt, braucht wohl kaum besonders herausgestellt zu werden. Sa, 19. 8., + So, 20. 8.; B-Movie
Bunte Hunde, der neue Film des Hamburger Regisseurs Lars Becker, startet heute bundesweit in den Kinos. Wir fanden den Film ja nicht so toll (siehe oben auf dieser Seite), wollen aber durchaus nicht verschweigen, daß er von allen anderen Kritikern fast durchgängig und teilweise richtiggehend euphorisch über den grünen Klee gelobt wurde – wer recht hat, mag sich dermaleinst entscheiden, wenn alle Taten gewogen werden. Was wir hier nur sagen wollen: Lars Becker stellt am kommenden Montag im Abaton seinen Lieblingsfilm vor, und sicherlich wird er die Wahl mit einigen Worten begründen. Es ist ein Film, von dem wir, was wir rundweg zugeben, noch nie zuvor gehört haben: Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123. Der Titel zumindest ist geglückt.Mo, 21. 8.; Abaton
So, und jetzt wird schamlos die Trommel gerührt: Der Klassiker der Klassiker, die (wenn's denn nicht D. W. Griffith gegeben hätte) Mutter aller Filme – Sergej Eisensteins Panzerkreuzer Potemkin läuft eine ganze Kinowoche lang im Vorprogramm im 3001-Kino. Haben Sie, lieber Leser, liebe Leserin, doch sicher schon gehört, diesen Filmtitel; aber haben Sie den Film auch gesehen? Na, dann man los. Die 3001-Leute kündigen eine rekonstruierte Kopie im Original mit deutschen Zwischentiteln an. Täglich; 3001-Kino drk
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