: Hamburg:
■ Jeder Moment richtig
[...] Innerhalb der letzten zwei Wochen haben 460 Gefangenen in „Santa Fu“ eine Petition an den Hamburger Senat unterschrieben. Sie fordern den Senat auf, sich aus Anlaß des Zusammenschlusses der beiden deutsche Staaten für eine Amnestieregelung einzusetzen, die alle Gefangenen betrifft. In ihrer Begründung protestieren sie gegen eine Amnestierung nur der Gefangenengruppen, die auf seiten der politischen Macht gestanden haben (Stasiagenten und so weiter).
Die Forderungen nach begrenzter Amnestie werden sowohl von der offiziellen Insassenvertretung der Gefangenen als auch der unabhängigen Bürgerinitiative „apo Fu 1258“ in Santa Fu gemeinsam getragen.
Diese Initiative ist im Zusammenhang mit einer ganzen Reihe von solchen oder ähnlichen Petitionen aus verschiedenen bundesdeutschen Haftanstalten zu sehen. Sie alle weisen auf die katastrophale und hoffnungslose Situation der Gefangenen hin. Ebenso wie die sich mehrenden Gefängnisrevolten der letzten Monate zeigen die Intiativen, daß viele Gefangene nicht mehr bereit sind, sich ihre Menschenrechte rauben zu lassen. Auch in Hamburg haben sich nach der Revolte in „Santa Fu“ im Mai diesen Jahres die Haftbedingungen weiter verschlechtert.
Die Santa-Fu-Gruppe, eine Gruppe von FreundInnen und Angehörigen von Gefangenen, solidarisiert sich mit der Initiative der Gefangenen.
Auch wenn aus unserer Sicht die sogenannte Wiedervereinigung kein Grund zum Jubeln ist, ist jeder Moment gut, um die Gefängnisse zu leeren. Wir werden die Unterschriftensammlung außerhalb der Haftanstalten weiterführen, um dann, gemeinsam mit den Gefangenen, die Petiton an den Hamburger Senat zu übergeben.
Kontakte: Unabhängige Bürgerinitiative der Gefangenen „apo Fu 1258“, Am Hasenberge 26, 2000Hamburg 63
Santa Fu-Gruppe, c/o Café und Buch, Holstenstraße 186, 2000Hamburg 50, Telefon ab 13 Uhr: 040-380 91 81 Santa Fu-Gruppe
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