: Hamburg Kompakt
Lehrer gesteht
Nach langem Leugnen hat ein 56-Jähriger vor dem Amtsgericht Barmbek gestern über eine Erklärung seines Verteidigers gestanden, Tausende Fotos und Videos kinderpornographischen Inhalts besessen zu haben. Er sei einer „Selbstlüge“ erlegen, begründete Lehrer sein vorheriges hartnäckiges Abstreiten. „Ich bin damals ein anderer Mensch gewesen. Ich vegetierte im Keller meines Hauses vor dem Computer vor mich hin“, hieß es in der Erklärung. Seine Ehe sei zerrüttet gewesen und er habe Alkoholprobleme gehabt. Er blicke „mit Abscheu“ auf die Taten zurück.
Einzelhandel vertagt
Die Tarifverhandlungen für 56.000 Beschäftigten im Hamburger Einzelhandel sind gestern ergebnislos „abgebrochen worden“, wie es seitens der Gewerkschaft Ver.di erklärt wurde. Einen neuen Termin gebe es nicht. Die Ver.di-Tarifkommission hat beschlossen, die Mitarbeiter in einer Urabstimmung entscheiden zu lassen, ob die Tarifforderungen mittels Streik durchgesetzt werden sollen. Ver.di fordert 5,0 Prozent mehr Gehalt, mindestens 100 Euro. Die Einzelhändler wollen angesichts der Aufhebung des Ladenschlusses die Spätzuschläge abschaffen.
Börsengang
Mit CDU-Mehrheit hat der Haushaltsausschuss der Bürgerschaft grünes Licht für den Börsengang der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) gegeben. Die SPD stimmte dagegen, weil Aktieninhaber auch mit dem nun in Rede stehenden Minderheitsanteil von 30 Prozent Entscheidungen blockieren und Einfluss auf die Geschäftspolitik nehmen könnten. Der Vorschlag, nur stimmrechtslose Aktien auszugeben, war laut SPD von der CDU abgelehnt worden.
Wohnungsmangel
Die SPD moniert, dass es aufgrund von „Fehlentscheidungen in der Wohnungsbaupolitik“ zu wenig Sozialwohnungen in Hamburg gebe. Das sei das Ergebnis einer Kleinen Anfrage an den Senat. Demnach konnten 2006 nur 4.773 Wohnungen an Inhaber von Wohnberechtigungsscheinen – den so genannten „§ 5-Scheinen“ – vergeben werden. Erteilt worden seien im gleichen Zeitraum aber ganze 15.828 dieser Wohnberechtigungsscheine. Das entspreche einer Versorgungsquote von 30,2 Prozent, bemängelten die Sozialdemokraten. TAZ/DPA