AUS DEM GENLABOR : Haltbare Tomaten gezüchtet
NEU-DELHI | Indische Forscher haben Gentomaten gezüchtet, die bis zu 45 Tage fest bleiben und somit besser zu lagern sein sollen. Die Forscher unterdrückten mithilfe der Gentechnik zwei Enzyme, die bei der Reifung der Tomaten vermehrt auftreten. Die beiden Enzyme sind dafür mitverantwortlich, dass die Früchte weich werden. Die Wissenschaftler des Nationalen Instituts für Pflanzengenomforschung in Neu-Delhi stellen ihre Ergebnisse in den Proceedings der US-Akademie der Wissenschaften (PNAS) vor. Schnelles Weichwerden von Obst und Gemüse soll dazu führen, dass 35 bis 40 Prozent der indischen Ernte verloren gehen. Die bereits bekannten gentechnisch möglichen Veränderungen an Tomaten genügten noch nicht, um das Fruchtfleisch länger knackig zu erhalten. Beide Enzyme kämen auch bei Obst wie Papaya, Bananen und Mangos vor, sodass die Methode eventuell übertragbar sei, schreiben die Forscher. Die erste im Genlabor entwickelte „Anti-Matsch-Tomate“ wurde Mitte der 90er-Jahre bekannt und trug den Namen Flavr-Savr. Für den Hersteller Calgene war sie ein Flop – die Gentech-Firma wurde später von Monsanto übernommen. (dpa)