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Hakenkreuz im Polizisten-Wohnheim

Im Fahrstuhl eines Wohnheims für junge Polizeibeamte in Hamburg-Alsterdorf ist am Montag eine Hakenkreuzschmiererei entdeckt worden. Polizeianwärter bemerkten das 2,5 mal drei Zentimeter große Hakenkreuz. Nach den Ermittlungen der Staatsschutzabteilung des Landeskriminalamtes läßt sich der Kreis mutmaßlicher „Schmierer“ noch nicht eingrenzen, weil zum Tatzeitpunkt – vermutlich zwischen 12 und 14 Uhr – auch Außenstehende Zugang zu dem Gebäude gehabt hätten.

Der Hamburger Senat beschloß gestern, noch in diesem Jahr wieder einen Polizeipräsidenten haben zu wollen. Das Amt, das 1991 abgeschafft worden war, soll ab sofort bundesweit ausgeschrieben werden, der künftige Polizeipräsident den Status eines politischen Beamten haben.

Die Polizei in einer Großstadt wie Hamburg brauche eine Spitze, die übergreifende Aspekte in die Polizeiführung einbringe, sagte Senatspressesprecher Franz Klein. Ein nicht aus dem Vollzug kommender Polizeipräsident könne eine größere Distanz zur Organisation und eine größere Akzeptanz in der Außenvertretung haben.

Der letzte Polizeipräsident war Dirk Reimers, der 1991 zum Staatsrat in der Innenbehörde aufstieg und im Zuge des Polizeiskandals in die Finanzbehörde abgeschoben wurde. Die Funktionen des Polizeipräsidenten waren damals weitgehend auf Landespolizeidirektor Heinz Krappen übertragen worden. Der mußte vor zwei Wochen seinen Hut nehmen, weil er die politische Führung nicht ausreichend über ausländerfeindliche Aktionen der Polizei informiert hatte. smv

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