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Haifa stoppt Theater

■ Keine Sobol–Aufführung in Düsseldorf Aufsichtsrat des Stadttheaters Haifa traf Entscheidung

Aus Tel Aviv Amos Wollin

Auf Wunsch der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf wird das Stück „Die Palästinenserinnen“ des israelischen Regisseurs Sobol nicht in der Stadt gezeigt werden. Das hat jetzt der Aufsichtsrat des Stadttheaters von Haifa entschieden, in dem vor allem Vertreter der politischen Parteien sitzen. Das Theater geht nächste Woche mit dem Stück in der Bundesrepublik, Belgien und den Niederlanden auf Tournee. Die Mehrheit der Vertreter der Arbeiterpartei begründete die Entscheidung damit, daß der Wunsch der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf respektiert werden müsse (vgl. taz von gestern). Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Bürgermeister Gurel, verwies darauf, daß auch der Frankfurter Stadtrat den Wunsch der Jüdischen Gemeinde nach Absetzung des Fassbinder–Stückes „Die Stadt, der Müll und der Tod“ respektiert hatte. Die Vertreter des Likud–Blocks wären am liebsten noch einen Schritt weitergegangen und hätten die gesamte Europa–Tournee abgesagt. Die Leitung des Theaters hat gegen den Beschluß des Aufsichtsrats protestiert. Sie betonte, die Anschuldigungen gegen das Stück seien unbegründet.

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