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Haftstrafe für Waffenhändler

München (ap) - Wegen versuchter Vermittlung von Kampfhubschraubern im Wert von über 200 Millionen Mark, Hinterziehung von rund zwei Millionen Mark Steuern und versuchter Erpressung eines Geschäftspartners ist der 46jährige irakische Kaufmann Abdul Moneim Jebara am Freitag vom Landgericht München I zu sechseinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. Der Iraker mit Münchner Wohnsitz verfügte dem Urteil zufolge über beste Verbindungen zu hohen Regierungs– und Geheimdienststellen seines Heimatlandes. Daß Jebara darüber hinaus auch gute Beziehungen zu deutschen Regierungs– und Nachrichtendienststellen unterhielt, sprach der Vorsitzende Richter Jürgen Hahnreich im Gerichtsentscheid nur indirekt an. Jebara, dem der Vorsitzende eine „beeindruckend starke Persönlichkeit mit suggestiver Wirkung“ bescheinigte, hatte seine Schuld in allen Punkten der Anklage von Anfang an bestritten. Jebara wird weiterhin vorgeworfen, er habe im Oktober 1987 nach dem Muster der Brüder Hamadei versucht, seine Freilassung zu erpressen. Gegen Jebara war deshalb in den letzten Wochen nur noch unter schärfsten Sicherheitsvorkehrungen verhandelt worden.

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