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■ Weihnachtsmißbräuche. Heute:Hafermastgänse

Ausgesprochen lebensqualitätsmindernd ist die Überflutung des vorweihnachtlichen Nahrungsmittelangebots mit polnischen Hafermastgänsen. Zwischen dem 1. November und dem 24. Dezember hat man in keinem noch so schnuckeligen Supermarkt auch nur die geringste Chance, in einer Tiefkühltheke an irgendein Produkt zu kommen, ohne sich vorher durch ungezählte Festmeter polnischer Hafermastgänse gewühlt zu haben. Und wenn man dann endlich das gesuchte Stückchen Tiefkühlpizza oder das Päckchen Blätterteigscheiben gefunden hat, sind die Oberarme vom Hafermastgans- Wälzen und -Wenden elefantenpimmeldick angeschwollen und blaugefroren wie die großen Onkel von Reinhold Messner.

Oder morgens beim Zeitungsstudium. Bevor man auch nur ansatzweise in die Nähe des Sportteils vorgedrungen ist, fallen einem wenigstens drei Superschnäppchenbeilagen der örtlichen Freßketten vor die Augen, die einem was zum Superschnäppchenpreis offerieren. Natürlich: polnische Hafermastgänse!

Polnische Hafermastgänse – polnische Hafermastgänse. Der Weihnachtsgeflügelstandort Deutschland beugt sich unter der unvorstellbaren Last von Millionen steifgeforener polnischer Hafermastgänse. Polen muß ein unvorstellbar großes Land sein. Noch größer als China wahrscheinlich. Ein Land, dessen unendliche Weiten zwischen Januar und Oktober von horizontverdunkelnden Scharen polnischer Hafermastgänse bevölkert werden, die dann alle im November abgemurkst, schockgefroren und nach Deutschland verbracht werden.

Wenn ich mir zu Weihnachten was wünschen dürfte, wäre das eine mich umgebende 1,5 Quadratkilometer große hafermastgansfreie Zone. Fritz Eckenga

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