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Händespucken erfolglos

■ Bruttosozialprodukt um 1,5 Prozent gesunken/ Pleitegeier findet fette Beute

Wiesbaden (dpa/AP/taz) – Industrieproduktion und Bruttosozialprodukt sinken, die Zahl der Pleiten nimmt zu. Das westdeutsche Bruttosozialprodukt (BSP) lag zwischen Juli und September dieses Jahres real um 1,5 Prozent unter dem Stand des zweiten Quartals, meldete gestern das Statistische Bundesamt in Wiesbaden. Damit sei das BSP wieder auf den Stand des dritten Quartals 1991 zurückgefallen.

Das westdeutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging im dritten Quartal real um 0,5 Prozent zurück. Die Statistiker bevorzugen das BIP gegenüber dem BSP inzwischen als aussagefähiger bei der Messung des Wirtschaftswachstums. Denn während das Bruttoinlandsprodukt die gesamte in Westdeutschland erbrachte Arbeitsleistung erfaßt, mißt das Bruttosozialprodukt lediglich Leistung und Einkommen der heimischen Unternehmen und Arbeitnehmer, allerdings unter Einschluß von Vermögenseinkünften aus dem Ausland. Wichtigste Ursache für den stärkeren Einbruch beim BSP sei der deutliche Anstieg der ins Ausland geflossenen Zins- und Dividendenzahlungen, erläuterten die Statistiker. Denn sie wirken sich lediglich auf das Sozialprodukt (und nicht auf das BIP) mindernd aus.

Die westdeutsche Industrieproduktion ist im Oktober erneut gesunken, und zwar saisonbereinigt um 2,0 Prozent gegenüber September.

Besonders hart traf es nach Angaben des Wirtschaftsministeriums den Bergbau mit minus 3,5 Prozent und das verarbeitende Gewerbe mit minus 2,5 Prozent. Beim Bau wurden Einbußen von 0,5 Prozent registriert. Ein Plus von 3 Prozent meldeten Elektrizitäts- und Gasversorgung.

Auch die Zahl der Pleiten spiegelt die schlappe Konjunktur wider. Während sich von 1985 bis 1991 die Zahl der Insolvenzen kontinuierlich abschwächte, haben die Firmenzusammenbrüche von Januar bis September um 12,9 Prozent auf 7.170 Fälle zugenommen. Vor allem viele Dienstleistungsbetriebe mußten dichtmachen. In Ostdeutschland wurden in den ersten neun Monaten 797 Pleiten gemeldet.

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