Häftlinge in Guantanamo: Neue Regeln für Leibesvisitationen
Gefängniswärter dürfen die Häftlinge in Guantanamo nicht mehr im Anal- und Genitalbereich durchsuchen. Gefangene hatten über diese Praktiken berichtet.
WASHINGTON ap | Guantanamo-Häftlinge dürfen bei Leibesvisitationen künftig nicht mehr im Anal- und Genitalbereich durchsucht werden. Ein US-Bezirksgericht verfügte am Donnerstag einen Stopp der Methoden, die bei Gefangenen angewendet wurden, die ihre Anwälte trafen.
Ab jetzt sind die Grenzen der Durchsuchungen streng geregelt. Gefängniswärter dürfen den Häftlingen nur noch an den Bund ihrer Hosen fassen, teilte Richter Royce Lamberth mit. Es ist ihnen lediglich erlaubt, die Hosen zu schütteln, damit mögliche geschmuggelte Gegenstände herausfallen.
Nach Angaben von Anwälten der Häftlinge gibt es die Durchsuchungen erst seit kurzem, seit Häftlinge für Treffen mit den Anwälten den Gefängnistrakt verlassen müssen und in einen anderen Teil des Lagers gebracht werden. Viele Häftlinge hätten wegen der Leibesvisitationen Treffen mit ihren Anwälten abgesagt.
Die Zahl der Hungerstreikenden in dem Gefangenenlager auf Kuba ist derweil zum ersten Mal seit März zurückgegangen. Statt zuletzt 106 verweigerten nun noch 104 Gefangene die Nahrungsaufnahme, teilte ein Gefängnissprecher mit. Er erwarte einen weiteren Rückgang.
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