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Archiv-Artikel

erlesenes erhalten Haben Sie Fragen?

Die taz-Initiative „Erlesenes erhalten“ kämpft für die Bewahrung der Tageszeitungen in Deutschland. Bis Jahresende werden jeden Samstag im extrablatt Schriftsteller, Essayisten und Journalisten schreiben über die Bedeutung der Zeitung für den politischen Diskurs, die Gesellschaft und das kulturelle Leben in Deutschland. Heute: die Schriftstellerin Juli Zeh. Bisher erschienen: Eckhard Henscheid und Karl Philipp Moritz.

Aber ist die Zeitungskultur tatsächlich in Gefahr? Die Frage ist den einen so rhetorisch wie jene, ob die Erde eine Kugel ist. Andere sehen das optimistischer. Der Tagesspiegel beschäftigte sich diese Woche mit „Erlesenes erhalten“, scheint aber selbst immer noch unsicher, wie schlimm es wirklich steht: Die taz, heißt es, „erweckt den Eindruck, die Zeitung sei eine vom Aussterben bedrohte Gattung“. Auf die taz-Sorge, manche Qualitätszeitungen lägen „bereits im Koma“, signalisierte erfreulicherweise ausgerechnet die Welt am Sonntag erstaunliches Leben und reagierte mit einem spöttischen „Huch, die Zeitung stirbt!“. Hoffen wir, dass es nicht ihr letztes Wort war.

Eine Leserin meldet, man habe Ausgabe 2 des extrablattes „nach einer Stunde Probieren nun doch falsch geschnitten“. Wir schicken ein neues Exemplar.

Ein Leser findet, die schöne Beilage sollte auf „normalen Zeitungsseiten“ stehen und nicht gefaltet werden müssen. Das sei „unlogisch“, schließlich gehe es „um den Erhalt der Zeitung und nicht um den eines Büchleins“.

Eine Abonnentin meldet dagegen per Mail begeistert und in kleinschreibung, man könne unser extrablatt „auch wunderbar ohne schere basteln“, indem man die Seiten mit dem Zeigefinger durchtrenne. Das Ergebnis sehe dann aus „wie ein baströckchen“. Schön. Allerdings, so könnte nun unser obiger Leser einwenden, gehe es ja nicht um den Erhalt von Baströckchen.

Haben Sie Fragen? erlesenes@taz.de