: Habbasch kritisiert Araber
Der PFLP-Chef lehnt jordanisch-palästinensische Konföderation ab / Spaltungsvorwurf an „bestimmte arabische Regime“ / Intifadah sei keine Wahlkampfunterstützung für Peres ■ Aus Beirut Petra Groll
Drei Wochen vor der Sondersitzung des Palästinensischen Nationalrats (PNC) am 12.November hat das überraschende Gipfeltreffen der „moderaten“ Staatschefs von Ägypten, Jordanien und Irak mit PLO-Chef Arafat am vergangenen Wochenende im jordanischen Akaba und der irakischen Hauptstadt Bagdad für Aufregung der Palästinenserorganisation innerhalb und außerhalb des Dachverbandes gesorgt.
Besonders die von Ägyptens Präsident Mubarak verkündete Übereinkunft zwischen Arafat und dem jordanischen Monarchen über die Bereitschaft zur jordanisch-palästinensischen Konförderation hat schärfste Kritik der „radikalen“ Palästinenserorganisationen provoziert. Aus Tunis erklärte Dr.George Habbasch, der Chef der nach Arafats „El-Fatah“ größten Partei „Volksfront zur Befreiung Palästinas“ (PFLP), „bestimmte arabische Regime“ versuchten schon seit Beginn der palästinensischen Revolte in den besetzten Gebieten vor einem knappen Jahr, die Bewegung zu spalten und ihres politischen Inhalts zu berauben. „Es ist zwecklos, den längst beerdigten Vertrag mit Amman wiederzubeleben. Es ist ebenso zwecklos zu versuchen, aus der Intifada Wahlkampfunterstützung für Shimon Peres zu machen. Der Aufstand wird weitergehen bis zur Einrichtung eines palästinensischen Staates auf palästinensischem Boden.
Nur die Zusicherung Arafats, das Abkommen zwischen der PLO und Jordanien vom Februar 1985 über Kooperation und gemeinsame politische Schritte in Richtung Nahost-Frieden werde offiziell aufgekündigt, hatte im Frühjahr 1987 die Einberufung des Palästinensischen Nationalrats (der Wiedervereinigung) ermöglicht. Alle in der PLO vereinigten Parteien hatten die Zusammenarbeit mit dem jordanischen Regime abgelehnt, lediglich einige als „pro-amerikanisch“ eingeschätzte Kreise innerhalb Arafats „El-Fatah“ favorisieren diese Option sowohl für eine internationale Friedenskonferenz als auch für weitergehende Perspektiven palästinensischer Politik. Die US-Adminstration scheint einem solchen Kurs nicht abgeneigt.
Auch Palästinenserorganisationen außerhalb der PLO, wie die Volkskampffront des Samir Ghoche, die provisorische El-Fatah -Führung des Abu Moussa und die Volksfront des Ahmed Jibril, die seit 1983 an keinem Treffen des palästinensischen Exilparlaments mehr teilgenommen haben, griffen die Treffen vom Wochenende schärfstens an: Der Gipfel mache schon jetzt Konzessionen an den zionistischen Feind, hieß es in den verschiedenen Stellungnahmen.
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