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HVV eingestiegen

■ Semesterticket: Verbund geht auf Forderungen der StudentInnen ein

Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) hat im Streit um das Semesterticket nachgegeben. Er will den Studierenden der Hansestadt 325.000 Mark zurückzahlen, weil die Fahrkarte in den vergangenen vier Jahren zu teuer war. Bei den Berechnungen für den Ticket-Preis waren falsche NutzerInnenzahlen zugrundegelegt worden.

Zwar verlangt der Verkehrsverbund weiterhin 231,50 Mark für die Fahrkarte des Wintersemesters 1999/2000. Die Studierenden dürfen dafür aber schon vor neun Uhr Kinder auf dem Ticket mitnehmen; außerdem will der Verbund „wohlwollend prüfen“, ob nicht eine bessere Busanbindung der Hochschulen möglich ist. „Für uns wäre diese Vereinbarung akzeptabel“, erklärte HVV-Sprecher Mathias Kröning gestern nach den Verhandlungen. Wenn nun noch die Studierendenparlamente (StuPas) der drei Hochschulen dem Vorschlag zustimmen, wäre das Hamburger Semesterticket gerettet.

Die Reaktionen auf das Entgegenkommen des HVV waren gestern jedoch unterschiedlich. Fachhochschule (FH) und Technische Universität Harburg (TU) zeigten sich begeistert, an der Uni herrschte Skepsis. „Ein extrem zufriedenstellendes Ergebnis“, freute sich Marcus Meyer vom AStA der TU Harburg. Das Studierendenparlament seiner Hochschule habe bereits signalisiert, daß es dem Vorschlag zustimmen werde. Ähnlich verhält es sich an der Hamburger Fachhochschule: „Ich gehe davon aus, daß unser StuPa den Vorschlag am Montag akzeptiert“, sagte AStA-Mitglied Rolf Speck.

Lediglich der „Neue AStA“ (NAStA) der Universität kann sich nicht mit dem Entgegenkommen des Verkehrsverbundes anfreunden. „Ich finde das Angebot immer noch schlecht“, kritisiert NAStA-Kommissarin Nadine Stefani. Sie werde dem StuPa, das gestern abend zusammenkam, empfehlen, nicht zuzustimmen.

Das Ticket für den gestern vorgeschlagenen Preis umzusetzen, ist nur möglich, wenn alle drei Hochschulen mitmachen. Und die nun anstehende Entscheidung dürfte endgültig sein: Erstens wird der HVV den Studierenden nicht noch weiter entgegenkommen. Zweitens muß das Semesterticket noch in diesem Jahr beschlossen werden. Und weitere StuPa-Sitzungen im Dezember gibt es nicht. juw

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