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HOKUSPOKUSFIDIBUS

■ Der Kinderzirkus im Tempodrom

Das Zelt ist überfüllt, es stinkt auch ein wenig nach Windeln. Die Kinder, die schon gehen können, sitzen in der ersten Reihe. Dahinter die Erwachsenen mit Kindern, die noch nicht alleine gehen wollen. Zwischendrin und am Rand noch mehr Eltern. Der Zirkus beginnt mit Konfetti und Glitter. Drei Erwachsene im Affenkostüm schlagen Purzelbäume, necken sich und bauen eine Pyramide. Eine Frau vor mir schreit Aiiaiii, andere Väter und Mütter klatschen eifrig. Dann kommt Kater Karlo und schmeißt fünf Bälle in die Luft, steckt sie sich in die Achselhöhlen, wirft sie wieder hoch, fängt sie und rollt sie über seine Arme. Die Kinder schauen still, die Erwachsenen sind ganz begeistert.

Das Programm hat zwei Höhepunkte: Robby, der Roboter, tanzt Breakdance und zaubert ein bißchen; Tante Martha, die ein Mann ist, trägt eine Schürze und animiert mit dem Staubwedel. Das gefällt den Kindern. Jetzt klatschen alle. Die Stimmung steigt und brodelt schier, als auch noch drei echte Tiere auftreten: Das Hausschwein Aurora, ohne Fett Horst Stern hätte seine Freude an ihm -, Frank, die Ziege, klettert, Esel Fritz zählt.

Nach einer Stunde ist Workshop-Pause für die Eltern, während die Kleinen zu den einzelnen Zirkuskünstlern gerufen werden, um deren Tricks zu erlernen.

Natürlich wird das Können anschließend gezeigt. Man sieht jetzt viele Marthas, Robbys und Karlos. Die Kameras klicken und surren, alle haben gerötete Bäckchen und ein gewisses Leuchten im Gesicht. Jemand drückt mir ein Flugblatt in die Hand. Da preist ein kindergerechter Zauberkünstler seine Dienste an: Bingo-Bongo wird - pädagogisch durchdacht, mit vielen einwandfreien Lachern, unzähligen Überraschungen und durch ständige Einbeziehung der Kinder - auch Ihren Kindergeburtstag, ganz wie im Kinderzirkus, zu einem unvergeßlichen Erlebnis machen.

u.k.

Bis zum 2.10., Mi.-Fr. 10.30, So. 15 Uhr.

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