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HIV–Zwangstest bei Rekruten „Unsinn“

Berlin (dpa/taz) - Das Bonner Gesundheitsministerium und die Deutsche AIDS–Hilfe lehnen die Einführung genereller HIV–Tests bei der Musterung Wehrpflichtiger weiter ab. Das Vorstandsmitglied der AIDS–Hilfe, Dreyer, bezeichnete entsprechende Vorschläge der bayerischen Staatsregierung als „Unsinn“. Das Immundefektvirus HIV werde fast ausschließlich bei Sexualkontakten und intravenösem Drogengebrauch übertragen, nicht jedoch bei alltäglichen sozialen Kontakten. Sexualkontakte seien in der Kaserne selten und wenn es bei der Bundeswehr ein Drogenproblem gebe, so sei dies der Alkohol. Deshalb sei der Test für die „wirkliche Prävention bedeutungslos“. Ein Sprecher des Süssmuth–Ministeriums bekräftigte, daß es „gegenwärtig“ für die Untersuchung aller Wehrpflichtigen keinen Grund gebe.

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