Frank Müller und das „Ficken3000“: Die Erben der Darkrooms

Ficken3000-Inhaber Frank Müller im Gespräch über die Bedeutung seines Lokals, des Darkrooms für die Schwulenszene und dessen Wandel.

Wieso braucht es Darkrooms? Und was brauchen Darkrooms? Foto: Frank Müller / Paul Heidger

Berlin-Kreuzberg und Neukölln sind einige der schillernden Hotspots der Diversity in Berlin. Zu ihrem legendärsten und wichtigsten Mobiliar zählt der „Darkroom“ – ein abgedunkelter Raum innerhalb des aufgereizten Schwulenbar- oder Clubgeschehens.

Wann: Di., 27.07.2021, 19 Uhr

Wo: youtu.be/dPuRrq5MbGs

Kontakt: taztalk@taz.de

Ein Treffpunkt und Versprechen. Ein Ort, an dem alles klar ist. Lust trifft auf Interesse, trifft auf schnellen Sex und homosexuelles Publikum, ohne Aufwand, Fragen oder Erklärungen.

Das Ficken3000 besitzt einen der bekanntesten dieser Orte der Stadt, die schon in den 20er Jahren als Hochburg für nicht-heterosexuellen Sex galt. Und trotz mannigfaltiger gesetzlicher Verfolgung auch nach dem Zweiten Weltkrieg wieder wurde. Aber was ist davon in Zeiten von Gentrifizierung und Dating-Apps noch übrig?

Spannenderweise stößt der Reiz der Darkrooms und viel mehr das Unverbindlich und Schnelle, das Berlin als Stadt ausmacht, inzwischen auch auf heterosexuelle Neugierde. Und im Darkroom des Ficken3000 wird immer häufiger das Licht angemacht, Ausstellungen und Kunstshows finden statt.

Frank Müller betreibt zusammen mit seinem Ehemann Frank Redieß seit über 23 Jahren das Ficken3000. Er erzählt im Gespräch mit Aron Boks über die Bedeutung seiner Bar, des Darkrooms im Allgemeinen und dessen Wandel. Gemeinsam diskutieren sie, welche Rolle Bars wie das Ficken3000 dabei einnehmen, diesen Wandel mit gestalten und was das für die Schwulenszene bedeutet.

Frank Müller wurde 1966 in Berlin geboren und studierte zunächst Politikwissenschaften. 1998 eröffnete er zusammen mit seinem Ehemann Frank Redieß das Ficken3000.

Aron Boks, geboren 1997 in Wernigerode, lebt als Slam Poet und Autor in Berlin. 2019 erhielt er den Klopstock Förderpreis für Neue Literatur. Er schreibt für diverse Zeitungen und Magazine, derzeit unterstützt er im taz-Wahlcamp die Berichterstattung 2021. Er ordnet sich sexuell irgendwo zwischen Homos und Heteros ein und ist öfters im Ficken3000 unterwegs.

Sie möchten vorab Fragen für diesen Talk einreichen? Oder nach dem Talk Zuschauer:innen-Feedback geben? Schreiben Sie uns! Wir freuen uns auf Ihre Mail: taztalk@taz.de.

Einmal zahlen
.