Ann-Kristin Tlustys feministische Kritik: Süss

Ann-Kristin Tlusty hat eine feministische Streitschrift geschrieben, die viel Stoff fürs Überdenken der Geschlechterordnung hergibt.

Die feministische Streitschrift motiviert zum Überdenken der Geschlechterordnung Foto: Sophie Meuresch

Ja, natürlich bin ich Feminist:in!", würden heutzutage die meisten auf die Frage entgegnen, ob man denn für die Gleichstellung der Geschlechter sei. Sich zum Feminismus zu bekennen gehört quasi zum guten Ton, zum Mindestmaß an Anstand könnte man auch sagen.

Und wenn man sich so in den eigenen sozialen Kreisen und der eigenen Social Media-Blase umschaut, da liegt bei vielen wohl der Eindruck nahe: Plötzlich - endlich! - sind alle Feminist:innen. So weit, so gut, wenn da nicht das Problem wäre, dass von wirklicher Gleichstellung zwischen Mann und Frau nach wie vor nicht zu sprechen ist.

Die in linke(re)n Sphären als reaktionär oder überholt empfundenen Hierarchien in der Geschlechterordnung haben nach wie vor in unserem gesellschaftlichen Miteinander Bestand. Frauen wird noch immer normativ ein „typisch weibliches" sanftes Gemüt etikettiert, auf dessen Schultern die Lasten der gesellschaftlichen Fürsorge- und Pflegearbeit getragen wird.

Währenddessen ist in vielen Männerköpfen die Erwartung an eine lieblich-süß daher kommende sexuelle Verfügbarkeit des anderen Geschlechts verankert. Die Mündigkeit der Frauen wird im Gegensatz zu der von Männern als „zart" wahrgenommen und sollte nicht zu laut sein.

Süss - ein taz Talk im Rahmen der Buchmesse Frankfurt mit:

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Ann-Kristin Tlusty entgegnet dem mit einer Streitschrift, die dringend gelesen und diskutiert werden sollte. Sie hat Kulturwissenschaften und Psychologie studiert und arbeitet bei ZEIT Online als Redakteurin. Ihr Buch „Süss" ist bei Hanser erschienen.

Zu Gast im taz Talk spricht sie mit Katrin Gottschalk, der stellvertretende Chefredakteurin der taz, über ihr Essay.

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