: HEUTE: 25. Roots-Night Blowzabella Nachf.
Die „Roots Night“ und die Bremer Folk-Initiative feiern heute abend zusammen im Schlachthof: ihr 25. Jubiläum die einen und ihr 10jähriges Bestehen die anderen. Das Dreierpaket, das man geschnürt hat, ist dem Anlaß gemäß von feiner Art. Es verspricht die richtige Mischung aus Experiment und Tradition.
Den Anfang macht um 20 Uhr Schwedens Top-Folkgruppe „Groupa“ mit moderner schwedischer Folkmusik auf traditionellen und modernen Instrumenten. Über Schwedens Grenzen hinaus steht ihr Name für eine eigene, vielschichtige und tanzbare Instrumentalmusik, die seit dem Roskilde-Festival von 1988 den Kreis der Folk-Insider geknackt hat.
Danach wirds vorübergehend ruhiger mit den beiden Saxophonisten Roland Schaeffer und Heinrich von Kalnein. West-östliche Improvisationen mit gehöriger Dosis Blues-Power sind zu erwarten. Schaeffer spielte zwischen 1976 und 1980 bei „Guru Guru“ Gitarre und Saxophon und verschrieb sich während mehrerer Indien-Aufenthalte vor allem südindischer Musik. Der Österreicher von Kalnein gilt als Shooting Star auf Saxophon und Flöten und steht in Wien seiner eigenen Band „Birds of the Underground“ vor. Zusammen mit Rüdiger Oppermann war er auf der letztjährigen Breminale zu hören.
Kein Bremer Folk-Fan, der mit dem Namen „Blowzabella“ nichts anzufangen wüßte, keiner auch, der auf die Meldung vom Auseinanderfallen der Band Anfang des Jahres nicht enttäuscht reagiert haben dürfte. Kein Grund zur Trauer. Nigel Eaton und seine wunderbare Drehleier, Akkordeonist Andy Cutting und Joe Freya und Paul James an den Saxophonen haben eine neue Gruppe: „Scarp“ heißt sie (s. Foto), und sie setzt an, wo Blowzabella aufgehört hat: Bei der wohl faszinierendsten Variante paneuropäischer Musik, die es bis dato zu hören gab. Wer jemals erlebt hat, wie unbekümmert und dennoch respektvoll Blowzabella Volksmusik aufmischte, muß ge
hierhin bitte die
ca. acht Musiker
spannt sein, was Scarp mit durch Posaune erweiterter Brass-Section und Schlagzeug draus macht.
Und weil man zu Geburtstagsgästen nett ist, versprechen die Veranstalter jedem 20. Besucher heute abend eine LP oder CD aus dem Folkbereich, überreicht an der Kasse. rak
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
