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Guter Rat ist teuer

■ Jugendratgeber gammelt vor sich hin

Eigentlich sollte er jugendliche TurnfestbesucherInnen durch Hamburg geleiten, statt dessen vergammelt der Ratgeber „Fischmarkt“ – 111 Seiten mit Tips und Hinweisen für Jugendliche – ungelesen in den Lagerhallen. Eine Verschwendung von Steuergeldern in Höhe von fast 200.000 Mark lastet der Bund der Steuerzahler der Hamburger Jugendbehörde an. Jugendbehördensprecher Peter Kuschnereit: „Es wird momentan eine Verteilaktion vorbereitet.“

Von der Konzeption her sollte der Jugendkompaß für 9,80 Mark während des Turnspektakels im vergangenen Jahr an TeilnehmerInnen verkauft sowie Einrichtungen der Jugendarbeit kostenlos zur Verfügung gestellt werden. „Das Amt für Jugend hatte eine professionelle Druckerei mit der Herstellung und der Vermarktung beauftragt“, so Kuschnereit. „Die haben offenbar Probleme gehabt.“ 45.000 Exemplare der 50.000-Druckauflage wurden nicht ausgeliefert; die Behörde hat inzwischen ihre Rechtsabteilung eingeschaltet.

Wachgerüttelt durch den Steuerzahler-Protest will die Jugendbehörde nun handeln und den Jugendkompaß über die Jugendverbände kostenlos verteilen lassen. Dabei denkt die Behörde auch darüber nach, größere Kontingente über christliche Jugendverbände – die ohnehin gefördert werden – an junge KirchentagsbesucherInnen auszugeben.

Für den Bund der Steuerzahler, der dieses Vorgehen als Form der Schadensbegrenzung durchaus begrüßt, ist der Fall damit aber nicht erledigt. „Wir verlangen, daß die Verantwortlichen für diese Verschwendung von Haushaltsmitteln benannt und zur Rechenschaft gezogen werden.“ kva

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