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Gütesiegel für Tourismus

■ “Grüner Koffer“ soll Umweltengel werden

Eine Art Umweltengel für Fremdenverkehrsorte will der Verein „Ökologischer Tourismus in Europa“ (Ö.T.E.) einführen. Der „Grüne Koffer“, so der Name des geplanten, eurpoaweiten Gütesiegels, soll einen sozial-und umweltverträglichen Tourismus auszeichnen. Das ist besser bekannt unter dem Schlagwort 'Sanfter Tourismus'.

Was das ist, beschreibt der vor einem halben Jahr von elf Umweltverbänden gegründete Ö.T.E. in seinem Kriterienkatalog für die Vergabe des „Grünen Koffers“: Hier sind Anforderungen an Touristenorte, Beherbergungsbetriebe und Reiseveranstalter formuliert.

Eine gute Erreichbarkeit mit Bahn und ÖPNV sowie Verringerung des motorisierten Verkehrs innerhalb des Ortes gehören ebenso zu den Mindestanforderung für Fremdenverkehrsorte wie die Vermeidung umweltschädlicher Freizeitaktivitäten und die Möglichkeit von Mülltrennung und Recycling. In Wintersportorten gehört ein Baustop für Skipisten dazu. Pluspunkte kann eine Gemeinde sammeln, wenn sie beispielsweise an eine vollbiologische Kläranlage angeschlossen ist oder ökologischen Landbau unterstützt. Ein solcher Anforderungskatalog richet sich ebenso an Beherbergungsbetriebe und Reiseveranstalter.

Die Reisebranche expandiert mehr und mehr — das bringt nicht nur ökologische Probleme. „Es gibt mittlerweile einen Aufstand der Bereisten“, berichtet Bernd Räth von der Bonner Zentrale des Ö.T.E. „Der soziale Konflikt verschärft sich.“ Neben den ökologischen Anforderungen will der 'Sanfte Tourismus' die Gäste mehr in die bereiste Region einbinden, Kontakte zu den Einwohnern schaffen und damit ein bewußteres Reisen ermöglichen.

„Damit gehört auch eine Begrenzung zum 'Sanften Tourismus'“, meint der Bremer Ö.T.E.- Vorsitzende, Herbert Brückner. „Wir müssen den eigenen Lebensraum lebenswerter machen — damit wir nicht mehr so viel Reisen müssen.“ skai

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