: Guatemala: Frieden in Sicht?
■ Abkommen zwischen Parteien und Guerilla in Madrid unterzeichnet
Madrid (ap) - Nach fünftägigen Gesprächen bei Madrid haben sich Guerilla und Vertreter von neun politischen Parteien Guatemalas auf Schritte zur Beendigung des seit 28 Jahren währenden Bürgerkrieges geeinigt. Wie es in einer gemeinsamen Erklärung heißt, wollen die Rebellenorganisation Guatemaltekische Nationale Revolutionsvereinigung (UNRG) und die Parteien im kommenden Jahr auf einer gemeinsamen Versammlung das Grundgesetz des Landes überarbeiten. Die Parteien, darunter die regierenden Christdemokraten von Präsident Vinicio Cerezo, erklärten sich mit dem Vorschlag der UNRG einverstanden, die paramilitärischen Bürgerwehren aufzulösen und die Streitkräfte verstärkt einer politischen Kontrolle zu unterziehen. Die UNRG verpflichtete sich, die für November vorgesehenen Parlamentswahlen nicht zu stören. Der Konflikt hat nach Regierungsangaben zwischen 30.000 und 60.000 Todesopfer gefordert. Die UNRG berichtete, daß 100.000 Menschen getötet worden seien, weitere 50.000 würden vermißt. Trotz der Madrider Übereinkunft wird in Guatemala noch immer gekämpft. Ein UNRG-Sprecher erklärte, es könne zu weiteren Zusammenstößen mit den Streitkräften kommen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen