: Gruner + Jahr ohne Jugend
Hamburg (dpa/taz) – Wave? Nachdem sich die so genannte Musikrichtung beziehungsweise Lebenseinstellung schon seit längerem überlebt hat und nur noch auf Provinzfriedhöfen anzutreffen ist, hat nun auch der Verlag Gruner + Jahr die Entwicklung seines gleichnamigen Jugendmagazins eingestellt. Das Wave-Projekt werde aus „grundsätzlichen, strategischen Gründen“ nicht mehr weiterverfolgt, teilte das Hamburger Verlagshaus am Mittwoch mit. In der Redaktion unter Leitung von Markus Peichl arbeiteten zwölf feste und freie Mitarbeiter. Die Jugendzeitschrift war als Blatt mit hoher Auflage als Konkurrenz zur Bravo des Hamburger Bauer Verlags geplant. Im Bereich der Jugendzeitschriften habe es im Verlauf dieses Jahres allerdings derart gravierende Auflageneinbrüche gegeben, erklärte Gruner + Jahr, daß die aktuellen Rahmenbedingungen dieses Marktes keine ausreichende Basis mehr für ein wirtschaftlich erfolgreiches Engagement versprächen. In der Tat hat selbst Bravo in diesem Jahr 200.000 Exemplare weniger verkaufen können als im Vorjahr. Gruner+Jahr hatte Wave zunächst gemeinsam mit „Viva TV“ entwickelt, seit Juni aber ohne den direkten Draht zur Fernsehjugend weitergewerkelt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen