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Grummel im Einzelhandel

■ Samstagsöffnung: Weser-Park will auch

Großes Grummeln im Bremer Einzelhandel vor der heutigen Sitzung des Senats, in der es um verlängerte Ladenöffnungszeiten an sechs Samstagen ab September geht. Segnet der Senat die Verordnung ab, ergibt sich eine groteske Situation: Die rund 4.000 Angestellten in der City, in der Bahnhofsvorstadt und im Viertel, die am Wochenende arbeiten sollen, wollen nicht, die rund 100 Läden im Weser-Park, die öffnen wollen, dürfen es nicht. „Die Händler im Weserpark fordern, mit den Innenstädtern gleich behandelt zu werden“, sagt Center-Manager Ingo Lohmüller. „Das heißt: Samstagsöffnung für alle in Bremen.“ Anfang des Jahres hatte der Einzelhandelsverband für ganz Bremen samstags bis 18 Uhr geöffnete Läden gefordert, wenn die Innenstadt umgebaut wird. Nach Protesten der Gewerkschaften liegt nun ein Kompromiss aus dem Arbeitsressort vor, der Sonnabendarbeit nur noch für die City vorsieht. In einer Umfrage der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di war eine große Mehrheit der Befragten gegen die Ausweitung der Arbeitszeit gewesen.

Die Samstagsöffnung wird mit Ereignissen begründet, die mehr Besucher bedeuten: so der Start des Musicals „Hair“ am 15. September oder das Hallenreitturnier am 6. Oktober. Karin Peetz von ver.di will den heutigen Senatsbeschluss abwarten und erst dann gegebenenfalls protestieren: "Wir schlucken gar nichts.“ ksc

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