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Grüner Finanzkrach verhindert Entlastung

■ Niedersächsische Landesdelegiertenkonferenz schilt Vorstand wegen zu hoher Fahrtkostenabrechnung zweier Vorständler

Eine mehrstündige Debatte über die Politik und das Finanzgebaren des scheidenden Landesvorstandes bestimmte die Landesdelegierten–Konferenz der niedersächsischen Grünen, die am Wochenende in Walsrode tagte. Die Delegierten erteilten dem abtretenden Landesvorstand am Ende nur die finanzielle Entlastung, stimmten aber gegen eine politische Entlastung des gesamten Vorstandes. Unmut im Landesverband hatten die unverhältnismäßig hohen Reisekosten–Abrechnungen des scheidenden Vorstandssprechers Ingo Stürmer und eines weiteren Vorstandsmitgliedes von der Landesversammlung hervorgerufen. Die beiden Vorständler hatten ihre umfangreichen Fahrten für die Grünen mit dem privaten Pkw nach dem normalen Satz von 42 Pfennig pro Kilometer abgerechnet und nicht, wie im Landesverband ansonsten üblich, mit dem halbierten Satz. Im Jahre 1987 hatten die beiden Vorständler dadurch fast ebensoviel an Reisekosten geltend gemacht, wie alle Mitglieder der übrigen Gremien des Landesverbandes zusammen. Als Sprecher des neuen Landesvorstandes wurden am Sonntag der Pastor Kurt Dockhorn aus Salzgitter, die Kauffrau Sylvia Fischer–Grösch aus Vechta und der Psychologiestudent Martin Stäb aus Oldenburg gewählt. Kurt Dockhorn ist seit Jahren gegen das atomare Endlager „Schacht Konrad“ engagiert, Sylvia Fischer– Grösch rechnet sich keinem der beiden Flügel der Grünen Partei zu, Martin Stäb bezeichnet sich selbst als Realpolitiker, der aber mit der derzeitigen Politik der realpolitischen Strömungsexponenten nicht einverstanden sei.

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