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Grüne diffamieren sich gegenseitig

■ Neuer Fraktionsvorstand gewählt / Martin Thomas schlug Paul Tiefenbach

Noch bevor die grünen Bürgerschaftsabgeordneten gestern nachmittag die erste Stimme für die Wahl ihres neuen - und bis zur Bürgerschaftswahl im Herbst 1991 letzten Fraktionsvorstands abgegeben hatten, gab es wieder persönliche Rüffel. „Überhaupt nicht integrieren“ könne der Kandidat Martin Thomas, beschwerte sich die parteilose Abgeordnete Elisabeth Hackstein, die im letzten Jahr der Fraktion vorgestanden hatte. Und die Bedingung der ehemaligen Spitzenkandidatin Helga Trüpel, nur im Fraktionsvorstand mitzunachen, wenn auch Martin Thomas dabei ist, sei „unfair“.

Gewählt wurden schließlich der Bremerhavener Manfred Schramm (7 Stimmen), Helga Trüpel (6) und Martin Thomas (5). Mit drei Stimmen blieb das bisherige Vorstandsmitglied Paul Tiefenbach auf der Strecke. Allerdings fehlten die Abgeordnete, mit deren Stimmen Tiefenbach fest rechnen konnte: Horst Frehe und Anni Ahrens.

Für Thomas kam die knappe Wahl auch deshalb recht, weil er im vergangenen Jahr mit seiner Kandidatur gescheitert war. Nachdem der Bremerhavener Hajo Sygusch ihn damals zunächst selber vorgeschlagen hatte, stimmte er dann aber für Paul Tiefenbach. „Hinterhältig mit dem Bleistift exekutiert“ habe Sygusch ihn damals, beschwert sich Thomas noch heute (vgl. nebenstehendes Interview).

Aber auch Thomas zieht Ärger auf sich. Besonders gemein fand Elisabeth Hackstein, daß Thomas in der Haushaltsdebatte während der Rede seines Kollegen Tiefenbach in Richtung SPD-Fraktion getuschelt habe: „Was redet der da für einen Mist.“ Ase

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