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Grüne auf Absprung?

■ Parteitag: Wir können mehr als regieren

Aurich „Wir können mehr als regieren“, ruft die soeben wiedergewählte Vorstandssprecherin der niedersächsischen Grünen, Gila Altmann, den gut 100 Delegierten des Landesparteitags in Aurich zu. Der Satz bringt die Stimmung der Versammlung an diesem Wochenende auf den Punkt. Der „grüne Geist von Aachen“ durchzieht die Stadthalle. Wie vor einer Woche auf dem Bundesparteitag von Bündnis '90/Die Grünen steht die Auseinandersetzung mit den Sozialdemokraten an erster Stelle.

Scharfe, fast beißende, manchmal herablassend spöttische Angriffe konzentrieren sich auf einen Sozialdemokraten, der zum „Buhmann Nummer eins“ der Grünen avanciert ist: Gerhard Schröder, Ministerpräsident der dienstältesten rot-grünen Koalition. Beinahe befreit klatschen viele Delegierte, als die demnächst ausscheidende Landtagsabgeordnete Marion Schole in einer Art persönlichen Abrechnung sichtlich verbittert feststellt: Grüne seien nur noch ökologisches Mäntelchen einer nach rechts abdriftenden SPD. Teststrecke, Europipe im Wattenmeer, Müllpyrolyse, Emsvertiefung – all diese von den Grünen mitgetragenen Projekte hätten mit der proklamierten „Versöhnung von Ökonomie und Ökologie“ nichts zu tun. Aber niemand fordert, die Koalition jetzt zu verlassen. Die grüne Partei arbeitetzielstrebig auf eine Fortsetzung der Regierungsarbeit hin. dpa

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