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Grüne PersonalentscheidungBaerbock ist Spitzenkandidatin

Jedenfalls schon mal im Brandenburger Landesverband: Der setzt sie auf Platz 1 seiner Bundestagsliste. Die Kandidatur fürs Kanzleramt bleibt offen.

Vor Spreewald-Optik beim Brandenburger Grünen-Parteitag: Vielleicht-Kanzlerin Baerbock Foto: dpa

Potsdam taz | Annalena Baerbock ist die Nummer 1 der Grünen für die Bundestagswahl – zumindest in Brandenburg. Zwei Tage, bevor die Partei bekanntgeben will, wer direkten Kurs aufs Kanzleramt nimmt, wählte ein Landesparteitag der brandenburgischen Grünen Baerbock fast einstimmig auf Platz 1 der Kandidatenliste für die Bundestagswahl am 26. September. Für Baerbock votierten 106 von 109 Delegierten bei einer Nein-Stimme und zwei Enthaltungen.

Die Grünen im Bund haben es in die Hand von Baerbock und ihrem Co-Bundesvorsitzenden Robert Habeck gelegt, zu entscheiden, wer im Falle eines grünen Wahlsiegs Angela Merkel (CDU) im Kanzleramt ablöst. Baerbock ging am Samstag darauf nicht ein und sprach in ihrer auf sieben Minuten begrenzten Bewerbungsrede vowiegend Themen der Brandenburger Landespolitik an.

Als Ziel für die Bundestagswahl im September gab Baerbock allgemein „die Erneuerung unseres Landes“ an. Dafür seien die Grünen vor Jahrzehnten gegründet worden. „Wir sind die Veränderung“, sagte sie, „für das,Weiter so' sind andere zuständig.“ Zugleich dankte sie, die von 2009 bis 2013 brandenburgische Landeschefin war, ihrer Partei für das Verständnis dafür, dass sie als Bundesvorsitzende seit 2018 „nicht so oft in Frankfurt/Oder, im Landkreis Elbe-Elster oder in der Prignitz“ unterwegs gewesen sei.

Vor ihrer eigentlichen Wahl zur Spitzenkandidatin hatte Baerbock noch eine Hürde zu überstehen: Die Satzung der Brandenburger Grünen sieht vor, dass Bundestagsabgeordnete nach zwei Wahlperioden nur dann nochmals kandidieren dürfen, wenn zwei Drittel der Delegierten das unterstützen – Baerbock ist seit 2013 im Bundestag. Diese Hürde aber nahm sie mit einer Mehrheit, die ähnlich groß war wie anschließend die für ihre Nominierung.

Baerbock will auch Wahlkreis gewinnen

Ihr Co-Vorsitzender Habeck wurde kurz zuvor am Samstagvormittag gleichfalls mit nur einer Gegenstimme zum Direktkandidaten für Flensburg-Schleswig, ein Wahlkreis im Norden von Schleswig-Holstein, gewählt. Anders als bei Baerbock kam die künftige Regierungsbildung dabei laut der Deutschen Presse-Agentur zur Sprache: Habeck bat um Verständnis, als Abgeordneter nicht wöchentlich Bürgersprechstunden anbieten zu können: Möglicherweise werde er selbst Teil der nächsten Regierung. Zur Entscheidung in Sachen Kanzleramt sagte er: „Wir werden das am Montag fröhlich und souverän verkünden.“

Ihre Landesliste hatten die Grünen in Schleswig-Holstein schon im März aufgestellt, Habeck, bislang nicht im Bundestag, steht dort auf dem für den Parlamentseinzug sicheren Platz 2. Auch wenn die örtliche Kreisvorsitzende ankündigte, man werde „das rocken, wir werden den Wahlkreis grün machen“, gelten Habecks Chancen nicht als übermäßig groß, auch das Direktmandat zu gewinnen.

Bei Baerbock sieht das anders aus. Sie kandidiert in Potsdam, wo die brandenburgischen Grünen bei der Landtagswahl 2019 ihr erstes Direktmandat holten. Konkurrent in dem bislang von der SPD gehaltenen Wahlkreis ist dort unter anderem Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD). Außerdem tritt die frühere FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg dort an.

Den Sieg dort gab Baerbock als klares Ziel für die Grünen aus, die bundesweit in ihrer bisherigen Geschichte nur im Berliner Wahlkreis Friedrichshain-Kreuzberg ein Direktmandat gewinnen konnten. „In diesem Jahr ist alles möglich, in diesem Jahr ist alles drin“, sagte sie unter Anspielung auf „Alles ist drin“, den Titel des grünen Wahlprogramms, „auch das erste bündnisgrüne Direktmandat in Ostdeutschland.“

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9 Kommentare

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  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Annalena und Robert - wie einst Gitte und Rex. Schön wars, oder?



    Ich sehe schon die Schlagzeilen in der Bildzeitung. "Deutschlands neues Traumpaar".



    Ach ja, seufz.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Es ist eigentlich egal, ob Baerbock oder Habeck es wird. Die arbeiten ja soo kuschelig eng zusammen.



    Ich freu`mich auf das dumme Gesicht von Söder.

    Hauptsache Merkel hat nichts mehr zu sagen.

  • Bin schon erschrocken - woh - aber freu: kann ich ja noch mal erschrecken, wenn E R es wird

  • 1G
    15833 (Profil gelöscht)

    Da freuen sich die Kobolde das wir jetzt den Strom im Netz speichern können....

    Das tolle ist, schlimmer geht immer

    • @15833 (Profil gelöscht):

      So ähnlich dachte ich auch. Wenn die Vorsitzende einer Umweltpartei der Meinung ist, dass die Stromleitungen die größten Speicher sind und Kobold nicht von Kobalt unterscheiden kann, dann frage ich mich, was wäre, wenn diese Frau großen politischen Einfluss ausüben würde.

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - wirft ein:

    “Kobold-Grün -

    "Alles ist möglich". Ja, aber nicht alles ist gut.







    "Der Mensch kann, was er will, doch kann er wollen was er will?" (frei nach Mascha Kaléko)



    ("Ich hüpfe, sprach der Gummiball, ganz wie es mir beliebt



    und schließe daraus, dass es sowas wie freien Willen gibt.



    Mal hüpf ich hoch, mal hüpf ich tief, ganz nach Bedarf.



    So sprach der Ball, nicht ahnend dass des Knaben Hand ihn warf.")

    Liggers & der Alte aus Wiedensahl - 🧐 -



    Befand dazu einst sojet schon mal:



    “ „Der freie Wille: Vor der Vernunft ist er nicht zu erweisen, aber doch muß man ihn fordern, sonst hört alle Selbstverantwortung auf.“

  • Kann man den Titel als Trollen bezeichnen, oder ist das schon Clickbait?

    • @Das ist einfach nur zum Facepalmen:

      Woran erinnert mich dieser Aufmacher?

    • @Das ist einfach nur zum Facepalmen:

      Das Zweite.



      Das sind die Art von kreativen Titeln um möglichst schnell aufs iPhone in den Newsmeldungen des Homescreens kommen :-)