Snack op Platt: Grrrrrrrr!
■ Woher Piefke kommt, und warum ganz Bremen nicht immer ganz Bremen ist Radio sünner Fernbedeenung – dat hölt Di fit, oder: Notizen eines Radiohörers
Dat gifft dat jo: Fernbedeenung fört Radio. Man keen hett dat all? Un wenn nich, denn is dat so:
Sitt'st in Dien Sessel an Schriefdisch un denkst so vör Di hen. In Achtergrund löppt liesen dat Radio mit een vun Dien beiden Lieblingssenders. „Ihr Heimatsender – NDR I Radio Niedersachsen“ heet dat alle poor Minuten or „Ihr Lieblingssender Radio Bremen 3 – Melodie auf soundsoviel Meter“ or Megahertz or wat dat is. De Senders speelt jo beide Musik, de een in mien Öller good so blangbi anhören kann.
Man de „Wortbeiträge“! Ruut ut'n Sessel, rin in de Puschen, hen na't Radio – Senderwessel! Denn geiht dat 'n Tied lang good, de Naarichten höörst' Di jo ok geern an. Un denn wedder dat Gesülze vun de Mode-(ra-)Toren. Or jemmer dröget, maschinengewehr-staccato-haftet Gelächter, wenn se mit 'n TohörerIn snacken doot, de so lichtfartig weer, jem antoropen! De sünd Di jo sowat vun witzig! Kannst Di kuum bargen. So'n Lachen kenn ik anns bloots ut Grusel-Comix. Jüst Günter Meyer un Joachim Kinzel meen ik, de vun den Sender mit de veelen Frequenzen un mit de ADAC-Staumelders.
Monika Kluth un Petra Schwerdtfechter höört sick dorgegen direktemang erholsam an. Dat geiht also anners. Un Heinzi Kahlenderberg harr dorgegen Engelstungen.
Hest Di grod mit inricht't, den heet dat – so twintig na Een – „und nun unsere plattdeutsche Ansprache“. Ruut ut'n Sessel, rin in de Puschen, hen na't Radio – Senderwessel! Un wenn't bloots för tein Minuten is. De „Anspraak“ is'n verkappte Predigt. Wat hett de Kark meern an Dag in't Radioprogramm to söken? Un denn noch so achterrücks. Versteekt sick achter dat Platt, ahn Ankünnigung. Etikettenswinnel! Kriegt de dor ok noch Honorar för, or sünd dat Werbe-Innahmen för den Sender, de op de anner Sied vun de Karkenstüüer betoolt ward? Mutt'st jo allens in Tosomenhang sehn. So as bi den annern Sender dat mit den ADAC, de tominnst dreemol de Stünn werbewirksam nöömt wardt.
Ruut ut'n Sessel, rin in de Puschen, hen na't Radio – Senderwessel! Dat höllt di fit. Bit hen na de totale Kapitulatschoon. Nix as rut! Alternative? „NDR 4 – Information“, Wortbeiträge: „Und nun zum Sport“.
Grrrrrrrrr!!!!!
Bani Barfoot
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
