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■ Mit dem Grand Canyon auf du und duGroßreinemachen

Washington (dpa) – Die künstliche Sturzflut, die den Grand Canyon im Südwesten der USA reinigen sollte, war offenbar ein Erfolg. „Als äußerst ermutigendes Modell der Renaturierung“ habe die Aktion die „optimistischsten Erwartungen“ übertroffen, sagte US-Innenminister Bruce Babbitt am Donnerstag in Washington. Ähnliche Projekte seien für die Sumpflandschaft der Everglades in Florida und das verzweigte Flußsystem in den am Pazifik gelegenen Nordweststaaten geplant.

Am 26. März waren die vier Schleusen des Glen-Canyon- Dammes bei Page im Bundesstaat Arizona geöffnet worden, damit der Colorado – wie in den Jahren vor dem Bau des Dammes 1963 – wieder ungehindert und mit frischen Wassermassen 350 Kilometer durch die Schlucht stürzen konnte. Eine Woche ergoß sich das Wasser aus dem Lake Powell in die Schlucht. Ziel der insgesamt vier Millionen Dollar (sechs Millionen Mark) teuren Aktion war es, Flußbett und Canyon auf natürliche Weise zu säubern sowie neue Sandbänke durch angeschwemmte Sedimente zu schaffen. „Wir haben heute mehr Sandbänke und Strände im Grand Canyon als vor drei Wochen“, sagte Dave Wegner, Koordinator des Projektes im Innenministerium.

Zudem seien durch die Sturzflut viel mehr neue Lebensstätten für viele Brutvögel und bedrohte Fischarten in den Seitenarmen der Schlucht geschaffen worden. Mehr als 100 Wissenschaftler hatten das Experiment begleitet.

Über die langfristigen Auswirkungen der künstlichen Überflutung auf Vogel- und Pflanzenwelt im Grand Canyon soll in ein paar Monaten ein Bericht vorliegen.

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