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Große Mehrheit für DDR-Fristenlösung

■ Jugendforschungsinstitut Leipzig: 77 Prozent der Befragten im Alter über 14 Jahre wollen eine 12-Wochen-Frist

Berlin (taz) - Mehr als drei Viertel der DDR-BürgerInnen sind dafür, daß die Fristenregelung beim Schwangerschaftsabbruch beibehalten wird. Die BefürworterInnen hätten sich unabhängig von ihrer politischen oder religiösen Überzeugung entschieden. Das zumindest ermittelte das Zentralinstitut für Jugendforschung in Leipzig bei einer Umfrage. Nur 11 Prozent sind zwar für deren Abschaffung nicht aber unbedingt für die Einführung des Paragraphen 218. Die Gegenstimmen seien meist von sehr alten Frauen oder sehr jungen Mädchen gekommen, stellten die MeinungsforscherInnen fest. Die Mehrheit der Volkskammerfraktionen hat sich gestern für die Beibehaltung der Fristenlösung - zumindest für eine Übergangszeit - nach der Vereinigung stark gemacht. Familienministerin Christa Schmidt untermauerte diese Forderung mit den 126.000 Zuschriften, die ihr Ministerium erhalten habe. Davon hätten sich 101.000 für die Fristenregelung ausgesprochen. Sie lehnte nicht nur den Paragraphen 218 sondern auch eine Beratungspflicht ab. SEITE 4

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