THEATER : Große Katastrophe
Für ordentlich Wirbel hat Angela Richters Inszenierung von Jon Fosses „Tod in Theben“ im Sommer bei den Salzburger Festspielen gesorgt. Aus „künstlerischer Überzeugung“ hatte die Regisseurin, Fleetstreet-Mitgründerin und Ex-„Akademie Isotrop“-Künstlerin ihren Beitrag für das „Young Directors Project“ ab der zweiten Aufführung verändert: Im letzten Drittel gab es statt Fosses Text eine improvisierte Performance – sie habe sich mit einem Kompromiss selbst belogen, sagte Richter, die sich vor dem Publikum erklären und vorab entschuldigen musste. Nun zeigt sie auf Kampnagel eine völlig neue Fassung des Stücks unter dem Titel „Der Ödipus Antigone Komplex“. Die verbindet die drei Sophokles-Kurzfassungen mit den Dramen der Produktionsgeschichte und das Schicksal der Figuren mit der Biografie der Beteiligten und zelebriert den Mythos und sich selbst als große Katastrophe. MATT
■ Do, 16. 12., 21 Uhr, Thalia Zentrale, Alstertor 1