: Grindelhof dicht
■ CDU schreit: Folter gegen Autofahrer
Hamburgs AutofahrerInnen wird voraussichtlich ein Stück „freie Fahrt“ genommen. Nachdem in den vergangenen Jahre manch' Schleichweg durch Wohngebiete im Interesse der AnwohnerInnen verkehrsberuhigt worden ist, soll jetzt erstmals eine Hauptverkehrsstraße dran glauben. Nach Plänen der Eimsbüttler Bezirksversammlung soll der Grindelhof - beliebte Verbindung zwischen Eimsbüttel und Winterhude - dichtgemacht werden. Ein entsprechender Beschluß wurde jetzt vom Kerngebietsausschuß verabschiedet.
Diverse Male hatten die Anwohner durch Verkehrsblockaden auf den unhaltbaren Zustand hingewiesen. Tausende Autos quälen sich Tag für Tag entlang durch die enge Straße. Blech an Blech Dauerstaus, Mief, Smog. Die Baubehörde hatte nun fünf Alternativen für Verkehrsberuhigungsmaßnahmen vorgelegt - die völlige Schließung wurde favorisiert. Danach soll der Grindelhof nur noch bis Allende-Platz befahrbar sein. Die Einbahnstraßen-Regelung in der Bornstraße soll geändert werden, so daß der Verkehr wieder zur Grindelallee abfließen kann. Perspektivisch sollen weitere Wohnstraßen in dem Quartier beruhigt werden.
Der Plan ist aber noch keine beschlossene Sache. Baubehördensprecher Matthias Thiede: „Erst muß die Bezirksversammlung einen Beschluß fassen, dann nimmt die Sache ihren behördlichen Gang.“ Bei der CDU-Autolobby hat der Plan bereits einen Aufschrei hervorgerufen. Berndt Röder: „Der Grindelhof muß offen bleiben. Statt immer neue Foltermethoden gegen autofahrende Bürger zu ersinnen, soll die Baubehörde endlich den öffentlichen Nahverkehr verbessern.“ Kva
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