: Gorleben: Fast ein Endlager
Der Gorlebener Salzstock wurde 1977 von der niedersächsischen Landesregierung als Deponie für radioaktive Abfälle ausgesucht, anfangs sollte hier sogar eine Wiederaufarbeitungsanlage entstehen. Von 1985 bis zum Jahr 2000 wurde das Erkundungsbergwerk errichtet, das bereits große Teile eines Endlagers vorwegnimmt. Die rot-grüne Bundesregierung stellte im Jahr 2000 den Ausbau ein. Ein Genehmigungsverfahren wurde bislang nicht begonnen, alle Atommülltransporte nach Gorleben enden im oberirdischen Zwischenlager in der Nähe. Eine vergleichende Untersuchung des Salzstocks und weiterer Endlagerstandorte wollte schon die rot-grüne Bundesregierung in die Wege leiten. Doch Bundesumweltminister Jürgen Trittin schaffte es nur bis zu einem wissenschaftlichen Arbeitskreis (AK End), der einen Vorschlag für das Procedere einer ergebnisoffenen Suche und Eignungskriterien für den Standort erarbeitete. Mit einem Endlagersuchgesetz scheiterte er. Laut Koalitionsvertrag muss Trittins Nachfolger Sigmar Gabriel (SPD) noch „in dieser Legislaturperiode zu einer Lösung“ des Problems zu kommen. Noch hält auch Gabriel am Ein-Endlager-Konzept fest, das für alle Arten atomarer Abfälle nur eine Deponie vorsieht. taz