: Goaßlschnalzer-Prozeß: Einigung abgelehnt
Ingolstadt (dpa) – Ein junger „Goaßlschnalzer“ hat vor dem Ingolstädter Amtsgericht lautstark für das bayerische Brauchtum gekämpft: Der 17jährige übt vor dem Anwesen einer 40jährigen Frau regelmäßig mit der Goaßl – der Peitsche – und verursacht damit erheblichen Lärm. Auf ausdrückliche Anordnung des Richters brachte er am Dienstag seine meterlange Goaßl mit. Zur Freude der Zuhörer gab der Lehrling vor dem Gerichtsgebäude und auf der Straße Kostproben seines Könnens. „Jetzt konnten wir uns alle davon überzeugen, daß das Schnalzen laut ist“, meinte der Amtsrichter. Auf dessen Vorschlag zur Güte, sich beim Schnalzen künftig auf feste Zeiten zu einigen, ließ sich der angehende Modelltischler nicht ein: „Dann schnalzen die anderen, und ich darf nicht mitmachen“, verteidigte er sich. „Nach dem Gebetläuten am Abend wird eh nicht mehr geschnalzt.“ Er stelle selber „Goaßln“ her. „Bevor ich sie verkaufe, muß ich sie ausprobieren.“
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