piwik no script img

GmbH mit Teufelsfuß

Am Ende der morgigen Haushaltsberatungen, wenn unsere Parlamentarierer schlaff und müde in den Sesseln hängen, werden noch die Staatstheater- und Filmförderungs-GmbHs durchgewunken. Pünktlich zu diesem Termin meldete sich erstmals der Betriebsrat des Deutschen Schauspielhauses, um auf die Fehler des neuen Systems hinzuweisen. In einer Presseerklärung weisen sie auf die Unsinnigkeit einer Konstruktion hin, die zwar mehr Selbstständigkeit an den Staatsbühnen erlaubt, aber die dazu notwendige mittelfristige Finanzplanung verwehrt. Durchaus „im Schulterschluß“ mit ihrem Intendanten Frank Baumbauer, wie Betriebsrat Klaus Gerullis betont, fordern sie deshalb einen für drei bis fünf Jahre abgesteckten Finanzrahmen. Gleichzeitig wehren sich die Beschäftigten gegen ein erwartetes Controlling-System, mit dem die Kulturbehörde „mehr Transparenz in die Arbeit der Werkstätten“ bekommen will, wie Theater-Referent Hans-Heinrich Bethge erklärt. Das System, mit dem geklärt werden soll, an welcher Produktion wie lange gearbeitet wird, erfordere einen erheblich größeren Personalaufwand und bringe keine neuen Erkenntnisse.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen