KOMMENTAR: Glückwunsch Kollegin!
■ Emanzipation es gibt Dich doch!
Die PräsidentIn der Bremer Angestelltenkammer: Sie heißt nicht Ulrike, sondern Bernhard.Die Vorsitzende des DGB-Kreisvorstandes: Sie heißt nicht Helga, sondern Siegfried.Die GeschäftsführerIn der Angestelltenkammer: Sie heißt nicht Wiebke, sondern Eberhard.Bei jeder Personalentscheidung haben unsere unermüdlichen Schwestern in den DGB-Gremien aufgeschrieen, gemotzt, agitiert und auf die Beschlußlage verwiesen. Und wenn es dann ums Stimmenzählen ging — zogen sie den kürzeren:Jetzt haben sie Erfolg: Die DGB-Männer im Kreisvorstand, die Heinze und Siegfrieds, pochen erstmals selbst auf die Beschlußlage und bemühen sich nach Kräften, ihrerseits Gewerkschaftsmänner vom Chauvi-Kurs abzubringen.
Darauf haben wir lange gewartet. Glückwunsch! Diesen Durchbruch wissen wir zu schätzen. Denn wir erinnern uns noch an viel härtere Zeiten, als DGB-Chef Erwin Schmidt es sich nicht nehmen ließ, jedes Flugblatt der DGB-Frauen vorm Drucken zu zensieren und auf der DGB-Frauentags-Demonstration himself die Hauptrede zu halten. Der Tag, an dem die Ilses, Elses und Moniques noch nicht mal vors Mikro durften, liegt noch nicht lange zurück. Es war der 8. März 1983. Barbara Debus
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