: „Global dimming“
Utz Claassen, angetreten mit dem Auftrag, die Kerngeschäfte zu sanieren, hat seinen Auftrag im wahrsten Wortsinne erfüllt. Denn jeder, der sich ernsthaft mit Nukleartechnik beschäftigt, wird den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Wetterextremen als trojanisches Pferd aufdecken, sofern er nicht seine Brötchen mit diesem dem Wiederholungszwang untergeordneten Phänomen verdient.
Die Erwärmung durch CO2-Emissionen erscheint längst nicht mehr so eindeutig wie einst. Effekte wie das „global dimming“ werden erfunden, um das „global warming“ zu begründen. Den Betrachterstandpunkt gewechselt, meinte man fast, diese Effekte könnten auf schon von jeher variierende Sonnenaktivitäten zurückgeführt werden. Davon abgesehen ist auch die Nukleartechnik keineswegs CO2-frei, wie es Claassen behauptet. Die Anreicherung der Kernbrennstoffe ist außerordentlich energieaufwändig. Gerade in Zeiten, in denen es überdurchschnittlich merkelt in diesem Land, sollte man sich dessen bewusst sein.
Wie also will Claasen die Welt lebenswert machen, wenn seine Kernbrennstoffe, deren Endlagerungsproblem hinreichend bekannt ist, schon im Millionstelgrammbereich bei Aufnahme in den menschlichen Körper toxisch sind. Welche Emissionen sind also die gefährlicheren, CO2 oder dichtionisierende Strahlung?
MALTE ANDRE, Freiburg