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Gleichbierrechtigung

■ HSV und Bayern starten 0:0 in die Liga

Der englische Journalist, der für die Live-Übertragung im Internet verantwortlich zeichnete, konnte sich kaum beruhigen: „Roy Präger–s a very fast player“, jauchzte er ins Mikrofon, als der HSV-Stürmer seinem Gegenspieler Babbel zum wiederholten Male enteilt war. Doch wie so oft ward der Vorwärtsdrang der hanseatischen Offensivkräfte wenig später von der vielbeinigen Abwehr der Münchner Bayern jäh gestoppt. Im ausverkauften Volksparkstadion hatte der deutsche Rekordmeister aus München zwar mehr vom Spiel, mußte aber in der zweiten Halbzeit froh sein, nicht noch zu verlieren.

Nachdem HSV-Torwart Butt einen Elfmeter von Effenberg gehalten hatte, hatten die Platzherren die klareren Torchancen: Die größte vergab Mahdavikia, dessen Heber Jeremies in allerletzter Sekunde von der Linie beförderte. Auch angesichts dieser Szene, die der agile Brite am Mikrofon mit einem ekstatischen „and that looked good“ kommentierte, sprach HSV-Trainer Frank Pagelsdorf anschließend von „zwei verschenkten Punkten“.

Trotzdem sah man auf dem Nachhauseweg überwiegend fröhliche Gesichter: Der britische Reporter war froh, seine Stimme schonen zu dürfen, und die Träger eines Protestplakates waren trotz des von Innensenator Wrocklage verordneten Bierverbotes zufrieden: Die Forderung nach „Voller Gleichbierrechtigung“ hatte auf der Pressetribüne ebenso für Erheiterung gesorgt wie der Umstand, dass dort das Vollbierverbot nicht galt. ruf

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